Questions
regarding Tabora 20 heller 1916 emergency-coinage
of
The article below, regarding the 20 heller coin
of German East Africa, has been
gathering dust for two years on the shelves of the German language periodical
Money-Trend.
Reason given for non-publication was the
quality of the German used therein.
The article is based on research on the dies
used to strike these coins. One of the questions I try to answer is whether
copper coins can be assigned to specific dies.
The question is posed if the very rare Jaeger
724a and 726a with complete left L (Krause copper reverse C) do really exist
and readers are asked to present information if they know one.
In
Although in some small parts the article would
have to be revised in the light of new knowledge, I decided to put it here in
the original form and give revisions in part 2.
In the revision one of the questions to be
tackled would be if some of die-variations noticed might be the result of the
filling-up of parts of a single die.
At the moment putting pictures of these coins
on Internet is a work in progress.
The results may be seen on www.zeno.ru by typing Tabora in Search.
Kees Uitenbroek,
Kees
Uitenbroek
Fragen zur Tabora 20 Heller
Notmünzen Deutsch-Ostafrikas (1)
Was macht einer, der nach einer Auktion mit ein
paar Dutzend Notmünzen Deutsch-Ostafrikas heimkommt?. Ein Kluger nimmt sich diejenigen, die er für
seine Sammlung braucht, den Rest verkauft er wieder. Auch ich war anfangs klug
und verkaufte leider einige.
Dann
kam der Gedanke, dass ich etwas mehr mit dieser Beute machen sollte. Anfangs kam
mir die Idee, dass, wo der Krause Weltkatalog bei den 20-Heller Münzen einen
Unterschied zwischen Reverse C (Heller mit geschwungenen LL, beide volständig)
und Reverse A macht (idem, nur das rechte L vollständig), dieser
Unterschied zu erklären wäre durch die Änderungen eines
vereinzelten Stempels.
Also
fing ich an die 20-Heller Münzen zu sortieren. Bald wurde deutlich, dass
die Sache nicht so einfach war. Links erschienen mehrere Reihen sich stark ähnlich aussehender
Münzen, rechts blieb ein Haufen, der wenig versprach.
Man möchte der Partnerin auch mal zeigen, dass die
Sammlung nicht das bodenlose Loch ist, für das sie es hält, also verschwanden
jetzt 12 Messingmünzen Type HB2 bis 5 - DB2 & 3 und 8 Kupfer Type HB5
-DB3. Viel Geld brachten sie nicht,
denn es war nicht gerade Stempelglanz, was ich im Angebot hatte.
Dann,
als ich mich wieder an den Tisch setzte, ordneten die Münzen sich langsam,
langsam, langsam.
Vernünftig war es nicht was ich gemacht habe, aber
am Ende lohnten sich Zeit, Geduld und Dummheit und dann liessen sich die
Münzen meiner Sammlung nach dem Stempel, mit dem sie geprägt waren,
einteilen. Rechts liegt noch eine vereinzelte Münze.
Wieso
jetzt fragen, wo der Leser Antworten erwartet? Ich schreibe diese Artikelserie
nicht nur damit ich dem Leser meine Kenntnisse kundgebe, sondern weil ich ihn
fragen möchte, die Lücken meiner Kenntnisse zu füllen.
Also nicht die Aussage: es gibt keinen 20-Heller Type
HA(C)1 - DA oder B im Kupfer (Jaeger 724a und726a mit vollständigen LL),
aber die Frage: Könnte es solche geben, besitzt einer eine solche
Münze, die nicht nur wie Kupfer aussieht, dessen Dichte aber auch das von
Kupfer ist (besser schauen Sie nicht in der eigenen Sammlung nach, aber prüfen
Sie, wenn eine angeboten wird).
Damit
meine Fragen eine sinnhafte Antwort ermöglichen, muss ich Ihnen zuerst
beschreiben, welchen Teil der Antwort ich bereits kenne. In diesem ersten Artikel
werde ich die Frühformen der Hauptarten und den Übergang von Messing
nach Kupfer behandeln. Vielleicht mache ich ein paar Sammler glücklich,
denn meiner Meinung nach ist Jaeger 725a nicht so selten wie man glaubt, steckt
aber im Tauschbuch oder in der Dose mit Ramschware.
Wir
schreiben das Jahr 1916. Deutsch-Ostafrika, das heutige Tanzania, Ruanda und
Burundi, ist Nebenkriegsschauplatz des grossen Krieges. Einen kurzen
Überblick der Kämpfe bietet www.lerntippsammlung.de/deutsch_ostafrika.html.
Die Kolonie ist
weitgehend blockiert und die Engländer und Belgier, von der deutschen Schutztruppe
irritiert, bereiten eine Grossoffensive vor. Anfang März greifen die Englander an, im April folgen
die Belgier. Am 31.
Juli erreichen die Engländer die lebenswichtige Zentraleisenbahn, die
einzig brauchbare Verbinding zwischen Ost und West. Die Hauptmacht der Schutztruppe,
die im Osten steht, wird von Tabora, Knotenpunkt dieser Linie und Sitz unserer
Münze, abgeschnitten. Tabora wird am 19. September von den Belgiern
eingenommen.
Die Versorgung einer Armee kostet viel Geld und
obgleich man vieles, wie selbst den Sold der einheimischen Soldaten, mit Kredit
zahlen konnte, reichten die Bestände an Papiergeld nicht aus. Schon 1915
wurden Notscheine ausgegeben. Der kleinste Wert war eine Rupie. Papiergeld war aber bei den
Einheimischen gar nicht beliebt, wie man sich vorstellen kann, wenn man sich
denkt, dass die meisten nicht lesen konnten und ausserhalb der wenigen kleinen
Städte Tauschhandel vorherrschte. Vor dem Krieg beschränkte der
Papiergeldverkehr sich im wesentlichen auf die Küstengebiete am Indischen
Ozean (*1). Wie erklärt man einem kleinen Bauer im Busch, dass ein
Blättchen Papier sechzehn Hühner wert ist, weil darauf geschrieben
ist, dass er, wenn er dreiundzwanzig Tage in jene Richtung läuft, im
grossen Haus in der Stadtmitte Münzen, diese schönen glänzenden
Dinger, dafür bekommen wird. Auch
die vielen Tausende von Trägern, die für die Versorgung der Armee und
jeden anderen Transport von und zur Eisenbahn benötigt wurden, werden nur ungerne
für Papier gelaufen sein. Dr. Krenkel berichtet (*2) wie er “selbst beobachtet hat,
wie Waha, die im Kigoma mit Papiergeld abgelohnt worden waren, dieses als
für sie wertloses in den Tanganjikasee warfen.” Nur mit Münzen konnte dieses Problem gelöst
werden.
Wo Krieg
geführt wird, werden Wertsachen gehortet. Metallgeld mit innerem Wert verschwindet im Schrank.
Nachschub von Münzen aus dem Vaterland war nicht zu erwarten.
Nach
kurzer Untersuchung der Möglichkeiten durch Dr. Krenkel wurde Ende Dezember
die Ausprägung von Münzen im Werte von 20- und 5-Heller, später vielleicht auch
von Gold, in erster Instanz beschlossen. Dieses und Folgendes entnehme ich dem Bericht Dr.
Krenkels (*2), Prägewerkstatt wurde die Eisenbahnwerkstätte Tabora. Erfahrung mit der Prägung von Münzen
hatte keiner. Auf Wunsch des Gouvernements sollten die Münzen eine helle
Farbe haben, also kamen die vorhandenen Kupferplatten nicht in Frage.
Wahrscheinlich wird man sich hier überlegt haben, dass es zu Problemen
führen könnte, die Eingeborenen zu überzeugen, dass eine kleine
Kupfermünze von 20-Heller mehr wert ist als das alte riesige 5 Heller
Kupferstück. Es wurde eine eigene Messinghütte gebaut und versuchsweise eine
Legierung hergestellt, die einen metallischen Klang hatte, der nicht zu hart
zur Prägung war, sich durch den Gebrauch nicht zu sehr abnutzen liess und
dazu noch eine schöne messinggelbe Farbe hatte. Als Prägegerät wurde eine Dampfstanze umgebaut.
Zur Prägung wurden Stahlstempel verwendet. Die Originalstempel waren positiv und
wurden durch eine hydraulische Presse in die Prägestempel gedrückt.
Hier finden sich auch die Erklärungen für die
beiden Unterarten der 15-Rupie Goldmünzen. Wenn der erste Gebrauchsstempel
der Adlerseite versagt hat, bestand die Möglichkeit, dass ein zweiter
angefertigt wurde und dass die Stellen, an denen der Orginalstempel beim
Prägen des ersten Gebrauchsstempels verletzt wurde, nachgraviert werden
konnte. Die kleine Unschärfe der zweite Serie findet so auch eine
Erklärung. (Ein Romantiker denkt sich einfach noch ein paar
Möglichkeiten, ein rationeller Mensch sieht viele). Ein Artikel von Dr.
Peter Schlobach ist speziell dem 15-Rupien- Goldstück gewidmet (*3).
Die Abnutzung der Orginalstempel ist einer der Grundlagen
meiner Arbeit.
Krenkel: “Die Gravierung der Münzbilder erfolgte
durch den Gouvernementsangestellten Wolf und indische Goldarbeiter, die sehr geschickt
waren. Die Gravierwerkzeuge mussten in
Tabora hergestellt werden. Zuerst wurde der Stempel des 20-Hellerstückes,
dann der des 5-Hellerstückes, zuletzt der der Goldstücke geschnitten.
Versuchsweise wurden auch Stempel für ½-Rupiestücke und 1-Hellerstücke
geschnitten.” Das Bode-Museum in Berlin besitzt ein 1 Hellerstück aus
Zink.
“Im
Februar 1916 konnte mit dem Betrieb im Grossen angefangen werden, der sich in
einem besonderen Raum der Werkstätte der Ostafrikanischen
Eisenbahngesellschaft abspielte. Zur Inbetriebsetzung der Münze und ihrer
Maschinen waren vor allem der Werkmeister der Eisenbahnwerkstätte und
später der Geologe Dr. Schuhmacher mit tätig, der aus Sekenke nach
Tabora berufen worden war”.
Dr.
Krenkel nennt zwar den Graveur, sagt aber leider nicht, ob dieser auch den
Stempel entworfen hat. Ernst Balke zitiert Gouverneur Heinrich Schnee: - 20-Hellermünzen
.... “Der
Originalstempel für diese Münze war von dem Gouvernementsangestellten
Wolf entworfen und graviert. Die übrigen Stempel wurden vom Indischen
Goldfund (Goldschmieden) angefertigt.” (*4). R. Vogt hat den Entwurf für
die 15-Rupie-Münzen gemacht (*5).
Das erste 20-Heller Stempelpaar ist Jaeger 727, Schrift und Ziffer sind für ihre Zeit
modern. Das 5-Heller Stempelpaar, das als zweites geschnitten wurde, sieht
anders aus und ist stilistisch den 5- und 10-Heller Nickelmünzen
ähnlich. Das dritte Stempelpaar, Jaeger 724, das dem 5-Heller ganz
ähnlich ist, wird von Dr. Krenkel gar nicht erwähnt.
Die zwei 5-Heller Stempelvarianten (KM 14.1 und 14.2 (KM
94)) wurden erst später bekannt. In der 15. Auflage des Jaeger- Katalogs
werden sie noch nicht genannt.
Links KM 14.1, rechts KM 14.2. Die untere Seite der Krone
ist verschieden.
Die zweite Stempelvariante KM 14.2 kommt auf dicken (1,5-2
mm) und dünnen (< 1mm) Rohlingen vor.
Eine der mich fesselnden Fragen ist, wieso es
überhaupt diese Varianten der 20-Heller Münzen gibt. Sind hier die
Schattenrisse eines Machtstreits sichtbar oder habe ich zuviel Krimis gesehen? Wieso
hat Wolf nur die ersten Stempel geschnitten und warum wurde sein Entwurf nicht
auf die 5-Hellerstücke übersetzt? In seinem Bericht sagt Dr. Krenkel nichts über die Führung der Münze aus.
In einem Artikel
in den Berliner Münzblättern vom Mai 1918 “Nach Mitteilungen von Dr.
A. Krenkel” aber heisst es “Weihnachten 1915 beschloss das Gouvernement in
Tabora eine Münze anzulegen und beauftragte Herrn Dr. A. Krenkel selbst
mit der Ausführung der dazu erforderlichen Arbeiten.” (*6). Ernst Balke (*4) gibt die folgende
Aufgabenverteilung: Dr. Friedrich Schumacher, stellvertretender Leiter der
Goldmine Sekenke zuständig für die Herstellung der
Goldnotmünzen, der Geologe Dr. A. Krenkel, zuständig für die
Herstellung der Scheidenotmünzen und Oberwerkmeister Bergé von der
Deutsch-Ostafrikanischen Eisenbahn-Gesellschaft zuständig für die
technische Leitung.
Der Bericht Dr. Krenkels beschreibt ausführlich die
Vorbereitungen für die Prägung und die Herstellung der Münzen. Er
war fast involviert. Hat die Vorbereitung zu lange
gedauert und waren die Behörden
verunsichert, als sie den Geologen Dr. Schuhmacher aus der Goldmine bei Sekenke
nach Tabora beriefen? Krenkel erzählt, dass es erst gelang, genügend
Messing zu produzieren, nachdem nach einer Zeichnung von Dr. Schumacher ein
eigener Schmelzofen gebaut worden war. Freunde sind die zwei wahrscheinlich
nicht gewesen. Dr. Krenkel schreibt: “Die von ihm (Dr. Krenkel selbst (K.U.))
angeregte Ausprägung von Goldmünzen fand unter Leitung von Dr.
Schuhmacher statt, so dass über sie hier nichts näheres ausgesagt werden kann. Die Ausgabe von Goldmünzen hat den Geldumlauf nicht
wesentlich stärken können, zumal mit ihrer Ausgabe (der
Goldmünzen) gewisse Missstände verknüpft waren. Die 15-Rupiestücke
in Gold werden mehr als Erinnerungsmünzen anzusehen sein.” Dr.Schuhmacher erzählt
gern diese Anekdote: “Als ich mich beim Gouverneur meldete, fragte er mich, ob
ich Münzen machen könne. Ich erwiderte ihm, dass ich zwar vom
Goldbergbau etwas verstünde, aber von Münzprägung keine Ahnung hätte.
Daraufhin deutete er auf das grosse Konversationslexikon über seinem
Schreibtisch und sagte: „Wir brauchen Goldmünzen zum Bezahlen unserer
Leute. Silber haben wir keines, aber Gold haben wir genug. Hier in diesem
Lexikon finden Sie alles, was Sie brauchen!“ (*7). In seinem Artikel in Metall
und Erz (*5) nennt Schumacher Krenkel nicht.
Krenkel lässt Jaeger 727 - HB2d-DB2g abbilden (*6),
Schuhmacher 724 - HA(C)1a-DA1a (*5).
HA(C)1a-DA1a ist die erste Stempelkombination von 724 und die einzige, die alle
Details des Originalstempels zeigt. Schumacher muss diese Münze speziell
aufbewahrt haben.
Laut seinem Bericht wurde Dr. Krenkel im März 1916
von der Schutztruppe auf seinem früheren Posten in Kigoma zurück
gerufen und ist über die
Weiterentwicklung seit dieser Zeit im einzelnen nicht näher unterrichtet
worden. Dieser Rückruf wird nicht ohne Gutachten, oder vielleicht mehr, des
Gouverneurs stattgefunden haben.
Was sagen die Münzen? Von ursprünglich etwa
dreihundertfünfundsiebzig stehen mir noch dreihundertzweiundfünfzig
20-Hellerstücke zur Verfügung. Aus zweiter Hand ist mir bekannt
geworden, dass sie die Reste eines grösseren
Bestandes sind, der von einem Missionar nach Holland gebracht wurde. Weil viele
Englische East Afrika Münzen mitgekommen sind, muss zur Zeit seiner
Rückkehr Tanzania schon selbständig gewesen sein, sonst hätte er diese Münzen
eingetauscht. Vielleicht liegen hier die nicht mehr gültigen Münzen
vor, die bei den Kirchenkollekten eingesammelt wurden. Aber weil man die
Währung Tanzanias in dieser Zeit weder exportieren durfte noch umtauschen
konnte, ist anzunehmen, dass er die Münzen gekauft hat, um so einen Teil
seines Geldes mit nach Hause nehmen zu können. Sie gelangten in die Hand
eines Briefmarkenhändlers auf der Veluwe, in der Mitte Hollands. Deswegen
ist es wahrscheinlich, dass der
Missionar evangelisch gewesen ist. Der Händler wird die besten Münzen
herausgenommen und verkauft haben. Zwei Stück Jaeger 725b hatte er schon
eingerahmt und beschriftet. Wieviele er verkauft hat, wird für immer ein
Rätsel bleiben. Statistisch zuverlässig ist diese Sammlung also
nicht. Als er verstorben war, hat ein ihm befreundeter Händler die
Münzen aus seinem Nachlass in Alkmaar versteigert und ich war dran.
Für meine Einteilung der Hauptvarianten schliesse
ich mich dem Krause-Mischler Weltkatalog an, wo Obverse A und B und Reverse A,
B und C unterschieden werden.
Weil sich die Deutschen Kataloge nicht einig sind
über Vorder- und Hinterseite nenne ich die Seite mit DOA D und die Seite
mit Heller H. Reverse C ist die Frühform von A und wird bei mir Subvariante
HA(C)1. Nachteil dieser Einteilung ist, dass das zuerst entstandene Stempelpaar
die Buchstabe B bekommt und das zweite die Buchstabe A. Diesen kleinen Fehler
haben wir wahrscheinlich Jaeger zu verdanken, dessen Nummer 724 und 727 bei
Krause A-A und B-B wurden.
Das Gewicht der Münzen schwankt zwischen 8,7 und
14,2 Gramm, der Durchmesser zwischen 28,3 und 29,7 mm, die Dicke zwischen 1,6
und 2,5 mm. Im Durchschnitt ist das Gewicht 11,4 Gramm.
Bei den Stempelzahlen, die ich für die verschiedenen
Varianten und Subvarianten gebe, zum Beispiel 2 +1? + (1), bedeutet die 2 dass
ich in meiner Sammlung 2 Stempel unterscheide, wobei ich keinen guten Grund
habe, diese Zahl auf weniger zurückzubringen. + 1? deutet in diesem Fall möglicherweise
auf einen dritten Stempel, wobei ich mich nicht entscheiden kann, ob einer der
ersten zwei gleich ist oder doch nicht. + (1) bedeutet einen Stempel, den ich
ausserhalb meiner eigenen Sammlung (in der Literatur) gefunden habe und nicht
direkt mit dem, den ich kenne gleichstellen kann. +(1)? würde heissen, dass
ich für wahrscheinlich halte, dass eine abgebildete Münze mit einem
der vorher genannten Stempeln geprägt worden ist.
Die Hauptvarianten sind einfach zu erkennen.
HA- Es gibt sechs Blätter an
den Zweigen unter Heller, die Füsse der LL sind geschwungen.
19 + (4) Stempel, wovon 16 + (1) in Kombination mit 17 +
(1) DA, 3 + (2) in Kombination mit 3 + (2) DB3 und (1) in Kombination mit (1)
DA und 1 DB3
HB- Es gibt nur zwei
Blätter unter Heller, zur rechten Seite gehen die der Füsse der LL senkrecht hoch und sind
spitz.
43 + 1? + (1) Stempel, wovon 39 + 1? in
Kombination mit 36 + 1? DB und 4 + (1) in Kombination mit 4 + (1) DA.
DA- 1916 ist breiter als DOA,
die Krone ist gross und nimmt die Hälfte der Münze.
21 + (3) Stempel, davon 17 +(2) in Kombination mit 16 + (2)
HA und 4 + (1) mit 4 + (1) HB3-5
DB- DOA ist viel breiter als
1916, die Krone ist viel kleiner.
39 + 1? + (2) Stempel, wovon 36 + 1? in Kombination mit
39 + 1? HB und 3 + (2)
mit 3 + (3) HA.
Übersetzung nach Jaeger gibt: HA-DA = 724, HB-DA =
725, HA-DB = 726, HB-DB = 727.
In meiner Sammlung liegen 42 Stück HA-DA, 7 HB-DA, 4
HA-DB und 299 HB-DB vor.
Vergleicht man diese Stückelung mit den
Katalogpreisen dann sind HB-DA und HA-DB schwer untervertreten. Eine andere
Möglichkeit wäre, dass diese beiden auf dem Markt übervertreten
sind. Der Jaeger-Katalog erwähnt eine Aufname an einem Grossbestand von
16.000 Stück, in dem nur 5 Exemplare von 725a (a heisst Kupfer) und 7
Exemplare von 726a gefunden wurden. Leider gibt es keine Zahlen für die
andere Varianten. Schaut man die Preise wieder an, dann scheint hier 726a
untervertreten. Wäre auch 727a untervertreten, dann ist anzunehmen, wie
ich später erklären werde, dass wir hier mit einer Kriegsbeute der Engländer
oder Belgiër vom Juli 1916 zu tun haben (ein noch früheres Datum wäre
möglich, wenn wir damit rechnen, dass Jaeger den Unterschied zwischen
Messing und Kupfer nach Augenschein trifft). So viel Kleingeld (3200 Rupie =
4267 Reichsmark), 1% der ganzen 20-Hellerprägung, könnte nur in der
Hauptkasse einer Bank oder bei den Kassen der Schutztruppe gefunden werden,
jedenfals an einer Stelle wo das Geld nicht lange weilte und erst neu , direkt
aus Tabora, eingetroffen war. In dem Fall werden die neuesten Prägungen
weit in der Mehrheit gewesen sein. Wenn diese Menge von 16.000 Stück nicht
zusammen geblieben sondern vermarktet worden ist, dann wird ihre
Zusammensetzung das Angebot der verschiedenen Varianten dauernd beeinflusst
haben. Wieviele Münzen der verschiedenen Varianten geprägt worden
sind, lässt sich annähernd berechnen, wenn man weiß, wieviele verschiedene Stempel zur
Prägung einer Variante benutzt worden sind. Das herauszufinden ist das
Ziel dieser Artikelserie, wobei ich Sie bitten möchte, in ihren Sammlungen
nachzuschauen, ob sich dort mir fehlende Stempel finden lassen.
Eine weitere Verteilung nach Subvarianten is möglich
anhand der Abnutzung der Originalstempel.
Ich fange mit dem B-Stempel an, weil sie die
Erstgeschnittenen sind. Nicht nur berichtet dies Rodolf Ritter (*5), es ist
auch an den Münzen erkennbar. Dr Krenkel berichtet: „Die Auswahl eines zum
Eingravieren der Münzbilder tauglichen Stempelstahles war recht langwierig
und führte erst nach längeren Versuchen zu brauchbaren Ergebnissen, da der Stahl weder zu
weich zum Prägen -zur Verhütung starker Abnutzung- noch zu hart zum
Eingravieren der Münzbilder sein durfte. Die Stempel mussten in
verschiedenen Prozessen erweicht und wieder gehärtet werden.“ Es hat also
eine Versuchsphase gegeben und diese hat nicht nur das Schneiden der
Orginalstempel betroffen, sondern auch die Prägung der Gebrauchstempel und
der Münzen selbst. Folge ist sagen wir mahl die 0-serie, HB0-DB0, die ich Ihnen
vorzeigen kann. Von der Frühform HA(C)1 kenne ich drei Stempel, die in
Kombination mit einem Gegenstempel DB3 vorkommen. Eine andere Münze hat
die Kombination HB3-DA3. Die ersten Prägungen mit den Hauptvarianten HA
und DA lassen sich so um die Zeit des Überganges von HB3-DB2 auf HB4-DB3 einordnen.
Die ersten Subvarianten HB0 und HA(C)1a und ihre
Gegenstempel werde ich in diesem Artikel noch weiter unterteilen bis auf
Stempelniveau, weil das noch relativ einfach ist. Weiter in dem Artikelserie geht
es dann richtig mit der Stempeleinteilung los.
Die Zuteilung einer Münze in eine Subvariante
wäre einfach, würde es keine abgenutzten Münzen und
Gebrauchsstempel geben. Dazu taucht ab und zu auch eine „vermummte“ Münze
auf, die wegen anderer Kennzeichen zu einer anderen Subvariante als sie zuerst vermuten
lässt, gehört.
1-HA(3 oder 4?) heisst, dass die Münzen meiner
Sammlung, die ich einem Stempel zuordne, keine eindeutige Auskunft geben, zu
welcher Subvariante sie gehören. (2-HA(3 oder 4?)) heisst zwei verschiedene
Stempel ausserhalb meiner Sammlung mit demselben Problem. Diese Stempel werden
bei beiden Subvarianten erwähnt.
Bei der Zahl der Münzen heisst (2) zwei Münzen
die ich ausserhalb meiner Sammlung gefunden habe, die mit einem oder zwei
(Stempel) geprägt wurden. Davon (1 +1?) Messing und
(1?) Kupfer, heisst, dass eine dieser Münzen (nach
Angabe) aus Messing ist und dass das Material der anderen mir nicht bekannt
ist. Wo nicht anders erwähnt wird, sind die Münzen Messing.
HB0-
Versuchsstempel. Der Originalstempel ist noch nicht
vollendet. Die Zweige unter Heller sehen aus wie ein kleiner Tisch in der Form
des griechischen Buchstaben Pi oder das chinesische Zeichen Yuan. Blätter,
Buchstaben und Ziffern haben noch nicht ihre endgültige Form.
2 Stempel. Kombination mit DB0. 2 Münzen
HB1-
Vollendeter Orginalstempel. Zwei Blätter an den
Zweigen unter Heller. Das erste Aussenblatt von oben links ist spitz. Es gibt
eine mehr und eine weniger spitze Variante.
Das dritte Aussenblatt von oben links ist nicht zersetzt.
1 Exemplar von HB1e sieht genau wie HB2 aus.
5 +1? Stempel, Kombination mit DB1 und DB2.39 Münzen
HB2-
Idem. Die Spitze des ersten Aussenblattes von oben links
ist, wie mit einer Schere, fast horizontal abgetrennt worden. Wenn man die
Trennungslinie weiter zieht, läuft sie über das benachbarte
Wipfelblatt. Das zweite Aussenblatt von oben rechts ist spitz. Die Spitze des
zweiten Aussenblattes von oben links ist entweder spitz oder breiter.
8 + 1-HB(2 oder 3?) Stempel. Kombination mit DB2 und
DB(2?). 48 + 1? Münzen
HB3-
Idem. Das zweite Aussenblatt von oben rechts verliert
ihre Spitze.
4 Stempel + 1-HB(2 oder 3?), davon 2 + 1? im Kombination
mit DB2 und 2 mit DA3 und DA6. 13 + 1? Münzen, davon 2 mit DA3 und DA6.
HB4-
Idem. Das dritte Aussenblatt von oben links ist links oben
zersetzt. Das erste Aussenblatt von oben links sieht aus, als wäre der
rechte Teil zusammengerollt. Der linke Teil is etwas kürzer. Die Gesamtform
ist aber noch ein sich erweiterndes V.
2+ (1) Stempel. Kombination mit DB3 und (DA(9 oder 11?)),
8 + (1) Münzen.
HB5-
Idem. Das erste Aussenblatt von oben links hat den linken
Teil verloren, der Rest sieht aus wie ein dichter Krokus.
21 Stempel, wovon 19 in Kombination mit DB3 und 2
mit DA8 en 9. 195 Münzen, wovon 96 Kupfer. Davon 7 Münzen, wovon 1
Kupfer, HB5-DA.
Insgesamt 43 + 1? + (1) Stempel HB, wovon 39 + 1? in Kombination mit 36 +
1? DB und 4 + (1) mit DA.
306 + (1) Münzen, wovon 210 + (1) Messing und
96 Kupfer. 299 Münzen, wovon 95 Kupfer, HB-DB und 7 + (1), wovon 1 Kupfer,
HB-DA
HB0 bis einschliesslich HB4 in meiner Sammlung nur
Messing.
DB0-
Versuchsstempel. Die Unterseite der Krone ist rund (wie
bei dem 5-Heller Jaeger 723a) und breiter als der Teil gleich darüber.
2 Stempel, 2 Münzen. Kombination mit HB0.
DB1-
Vollendeter Orginalstempel. Die Unterseite der Krone ist
gerade (wie bei dem 5-Heller KM 14.2) und gleich breit wie gleich darüber.
Die weitere Subvarianten von DB sind wieder erkennbar an einer Änderung
der Linie an der rechten Seite des aufgehenden Teiles des rechten Bandes der
Krone. Bei DB1 hat diese Linie keinen Knacks und läuft gleich hoch
über die Münze wie der Rest des Bandes.
3 + 1? Stempel, Kombination mit HB1. 15 Münzen.
Die eine Münze des 1? Stempels seht mehr als DB2
aus.
DB2-
Idem. Die Linie hat einen kleinen Knacks und scheint nach
links leicht eingebeult zu sein. Sie läuft in der Nähe des Knackes etwas
niedriger als der Rest des Bandes. Am besten zu sehen mit Flutlicht von links
oben. Die ganze Linie ist noch zu sehen.
14 Stempel, Kombination mit HB1, 2 und 3. 84 Münzen.
2 Münzen DB2d(1a, b oder e?) sehen wie DB1 aus.
DB3-
Idem. Ein Teil der Linie ist verschwunden oder liegt viel
tiefer. Im Flutlicht sieht es aus als würde die Linie unten unter das Band
gezogen.
20 + (2) Stempel, wovon 17 in Kombination mit 2 HB4 und
19 HB5 und 3 + (2) im Kombination mit 3 + (3) HA.
202 + (8) Münzen, wovon 107 + (5 + 2?) Messing und
95 + (1 + 2?) Kupfer. Davon 4 + (8) Münzen, wovon 1 + (1 + 2?) Kupfer,
HA-DB3.
Bei DB3b liegt die Linie viel tiefer und es ist kein
Knacks zu sehen. Ein Exemplar mit DB3o gleicht DB1.
Insgesamt 39 + 1? + (2) Stempel DB, wovon 36 + 1? in
Kombination mit 39 + 1? HB und 3 + (2) in Kombination mit 3 + (3) HA.
303 + (8) Münzen. Davon 208 + (5 + 2?) Messing, 95 +
(1+2?) Kupfer. 205 Messing und 94 Kupfer HB-DB, 3 + (5 + 2?) Messing und 1 + (1
+ 2?) Kupfer HA-DB.
Die 2 Münzen der 0-Serie in meiner Sammlung sind von
zwei Stempelpaaren geprägt worden, HB0a-DB0a und HB0b-DB0b. Die Reihenfolge
a - b heisst nicht, dass a die Erstgeprägte ist.
Wenn einer eine HB0a-DB0b oder HB0b-DB0a findet,
möchte ich das gern wissen. Auch bin ich interessiert in mehr Abbildungen
der Münzen HB0-DB0, damit ich die Beschreibungen verbessern kann.
Die Stempelnamen sind unterstrichen, wenn die
Beschreibung anfängt. Nach einem Punkt werden bestimmte Hauptkennzeichen (von
einem Teil) der Münzen gegeben um die
Suche zu erleichtern. Nach dem Strich folgen andere Hauptkennzeichen.
Auf die Hauptkennzeichen werde ich im nächsten Artikel weiter eingehen. Im
diesem Artikel werde ich sie kurz erläutern, wo wir sie treffen.
Die Aussagen über den Zustand der Stempel beziehen
sich auf die meist abgenützte Form die ich von einem Stempel kenne.
► HB0a
- (+ 26,5)-DB0a -
(+ 26,5) gibt den Durchmesser des Stempels, DB0a
den Gegenstempel. Vielleicht Doppelprägung des Stempels, die Füsse
der LL haben beide zwei Spitzen. Heller ist 18,8 mm breit. Unter dem Zweig
links liegt die Oberfläche der Münze gleich hoch wie daneben. Die 2
hat links einen hohen Stirn.
► 1 Münze.
Der Stempel hat ein unbestimmtes Alter.
► DB0a.vs
- (+ 26,8)-HB0a -
Vs heisst Feilspuren. In diesem Fall unter etwa 80 Grad
rechts hoch zwischen Krone und 1916 und bei dem A. Ein untief geprägter
Stempel. Die Münze hat wenig Relief, zeigt aber Detaillierung des Bildes. Das
T steht halbwegs auf einem Hügel, die obere Seite des T's ist gleich mit
dem Gipfel des Hügels. Der Hang links ist weniger steil als rechts. Links
bei der unteren Seite des D’s íst eine Unebenheit in der Oberfläche
der Münze die aussieht wie ein Baumstumpf, wenn man die Münze ein
viertel nach rechts dreht.
► 1
Münze.
Die Achsen sind etwas entgegen dem Uhrzeigersinn einander
gegenüber gedreht. Die Achse T-Kr (durch T und Kreuz) berührt die
Spitze des ersten Innenblattes von oben rechts und läuft rechts von der
Spitze über dem Fuss des linken L's. Die Linie entlang der oberen Seite
von Heller geht gerade über die 9.
Der Stempel ist noch nicht abgenutzt.
-------
► HB0b.cc-vs/hs?
- (>lb)-(+ 26,5)-DB0b -
Cc-vs heisst, dass auf einem Grossteil der
Oberfläche der Münzen konzentrische Kreislinien und Feilspuren zu
sehen sind, hs heisst Haarspalte, ein dünner Riss im Stempel. Bei meiner
Münze sind Kreislinien zu sehen im Gebiet innerhalb der Zweige. Feilspuren
gibt es nahe am Rand links unten und eine deutliche unter etwa 75 Grad rechts
hoch bei der Aussenseite des vierten Aussenblattes von oben links. Unter dem
linken Bein des R's unter etwa 60 Grad nach unten links befindet sich eine
Feilspur oder Haarspalte bis an den Rand. (>lb) heisst Ausschlagrichtung
links oben.
Bei dieser Münze erkennbar an „Feilspuren“ waagerecht
zum Stempelrand rechts unten und eine schiefe Prägung dieses Randes an
dieser Stelle. Heller ist 18,4 mm breit, die Füsse der LL haben nur eine
Spitze.
Der Zweig links liegt viel höher über der
Oberfläche der Münze und hat weniger Zeichnung als der Zweig rechts.
Unter dem Zweig links kommt die Oberfläche der Münze etwas hoch. Das
2 hat links eine niedrige Stirn.
► 1 Münze
Der Stempel ist noch jung.
► DB0b.cc
- (>lo)-(+ 26,8)- HB0b -
Unregelmässige undeutliche Kreislinien auf grossen
Teilen der Münze. (>lo)
heisst Ausschlagrichtung links unten. Die fetten Buchstaben bedeuten, dass
Teile des Bildes beschädigt wurden. Betroffen sind die linken Unterseiten
vom linken Rechteck, quadratisches Ornament, D und 1916. Der Stempel ist viel
tiefer geschlagen als DB0a. Das rechte Ornament ist kaum quadratisch und hat
keine Zeichnung. Vom linken Punkt und von der Mitte links oben des rechten
Ornaments laufen zwei Linien weg wegen eines Sprunges in der
Stempeloberfläche.
► 1 Münze
Die Achsen sind etwas entgegen dem Uhrzeigersinn einander gegenüber gedreht. Die Achse
T-Kr (durch T und Kreuz) läuft reichlich links von der Spitze des 1.
Innenblatts rechts und gerade über die linke obere Seite des rechten Ls
und der Spitze des Fusses des linken L's. Die Linie entlang der oberen Seite vom
Heller geht gerade über die linke Eins und eben nicht über das A.
Der Stempel ist jünger, als er aussieht.
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Ich bitte um Geduld für die nächste 41 + 1? +
(1) HB und 37 + 1? + (2) DB Stempel.
HA- Den von Jaeger erwähnten
Formenunterschied der Ziffer 2 bei Kupfer- und Messingmünzen sehe ich
nicht. Die von ihm erwähnten dicken Zweige nahe dem Rand und dünnere
Zweige weit vom Rand sind Stempelunterschiede.
HA(C)1-
Sechs Blätter an den Zweigen unter Heller. Die
geschwungenen Füsse der LL sind beide vollständig. Es gibt vier
Innenblätter am linken Zweig über Heller. Der Fuss des rechten E’s
ist vollständig und spitz, seine rechte Seite ist gerade. Das erste
Innenblatt rechts über Heller hat zwei verschiedene Formen. Das Blatt verliert
auf dem Orginalstempel links einen Teil seiner Oberfläche. Die Kurzform
wird entstanden sein, weil der Gebrauchsstempel weniger tief geschlagen wurde.
2 + (1) Stempel, Kombination mit DA1, DA(3 oder 4?), (DA(6, 8 oder 9?) und DB3.
7 + (5) Münzen, davon (4) mit DB3 und (1) mit (DA(6,
8 oder 9?).
HA2-
Idem. Am linken Zweig gibt es über Heller nur noch
drei Innenblätter, von dem Dritten von oben bleibt nur der Stängel. Der
Fuss des linken L's ist teilweise abgebrochen.
2 + (2-HA(2 oder 3?)) Stempel. Kombination mit DA1, DA2,
(DA4) und (DB3).
3 + (2?) Münzen, davon (1?) mit DB3.
Eine meiner Fragen lautet, ob es noch eine Variante gibt
zwischen A(C)1 und A2, also entweder vier Innenblätter links und ein gebrochenes
L oder vollständige LL und nur drei Innenblätter links.
HA3-
Idem. Der senkrechte Strich am oberen Teil des rechten E's
bleibt spitz und unverändert, der Fuss ändert sich. Zuerst ist die Spitze
noch da, aber weniger scharf und tiefer. Es sieht aus, als würde die
rechte Seite einer Feile entlang gezogen, wobei sie etwas rund wird.
Später ist die Spitze abgebrochen. Das erste Innenblatt rechts über
Heller kann länger oder kürzer sein. Die Kurzform kommt nach der
längeren Form, HA(C)1b ist die Ausnahme.
11 + (1) + (2-HA(2 oder 3?)) Stempel , Kombination mit
DA(3 oder 4?), 5, 6, 7, 8, (8-11?) und 9, (DA4), DB3 und (DB3). 27 + 1? + (3) +
(2?) Münzen. Davon 24 + 1? + (1?) mit DA und 3 + (3) + (1?) mit DB3. Von
den (3) mit DB3 (1 + 1?) Messing und (1 + 1?) Kupfer.
HA4-
Idem. Der
senkrechte Strich am oberen Teil des rechten E's ändert sich. Der untere
Teil des Striches liegt niedriger und die Richtung ist anders oder dieser Teil
ist ganz verschwunden.
4 Stempel, Kombination mit HA8, 10 und 11, HB3 und
HA(8-11?). 8 + 1? Münzen. Davon 7 + 1?, wovon 3 Kupfer, in Kombination mit
HA und 1 Kupfer in Kombination mit HB.
Insgesamt 19 + (4) Stempel, davon 16 + (1) in Kombination
mit 17 + (1) DA, 3 + (2) in Kombination mit 3 + (2) DB3 und (1) in Kombination
mit (1) DA und 1 DB3.
46 + (8) Münzen. Davon 42 + (1), wovon 3 Kupfer, HA-DA
und 4 + (7), wovon 1 + (1 + 1?) Kupfer, HA-DB3.
DA1-
Grosse Krone. 1916 etwas breiter als DOA. Die Striche an
der Unterseite der beiden Einsen sind nicht beschädigt. Der Querbalken des
Kreuzes ist vollständig und gerade. Die Linie, die die Unterseite der
rechten Seite des Aufbaues der Krone formt, ist vollständig und liegt gleich
hoch über der Münze wie der Rest des Aufbaues. Das linke Rechteck ist
nicht beschädigt.
2 Stempel, Kombination mit HA(C)1 und HA2. 6 Münzen.
DA2-
Idem. Dem linken Rechteck fehlt an der Unterseite rechts
ein Teil.
1Sstempel, Kombination mit HA2. 2 Münzen.
DA3-
Idem. Die Linie, die die Unterseite der rechten Seite des
Aufbaues der Krone formt, liegt in der mitte tiefer oder ist dort ganz
verschwunden.
1 + 2-DA(3 oder 4?) Stempel, Kombination mit HB3, HA(C)1
und HA3. 1 + 3? Münzen.
DA4-
Abbildung: Michel (Mi).
Idem. Die linke Seite des Querbalkens ist noch da, liegt
aber höher im Bild als die rechte Seite.
(1) + 2-DA(3 oder 4?), Kombination mit (HA2 oder 3?),
HA(C)1 und HA3. (1) + 3? Münzen.
DA5-
Idem.Die linke Seite des Querbalkens des Kreuzes ist
nicht mehr da, dann und wann ist ein kleiner tiefer gelegene Punkt übrig.
1 Stempel, Kombination mit HA3. 1 Münze.
DA6 und 7- Das Huhn und das Ei. Es gibt Münzen, wo die linke Unterseite
der rechten Eins fehlt, weil das rechte
Rechteck im Grossen und Ganzen noch da ist und es gibt Münzen, wo die
linke Unterseite der rechten Eins noch da ist, während dessen die
Hälfte des rechten Rechtecks verschwunden ist. Meine wackelige Theorie ist,
dass die linke Unterseite des rechten Eins angerissen, aber nicht abgebrochen ist. Ein kleiner Punkt
unter der Eins auf einem Exemplar DA6a würde
darauf hinweisen können. Einem muss dies aufgefallen sein und ihm muss es
gelungen sein, diesen ausgebogenen Teil wieder zurückzubiegen. Das klingt
ganz unwahrscheinlich, aber jede andere Erklärung wäre noch
unwahrscheinlicher.
DA6-
Idem. Links an der Unterseite der rechten Eins fehlt ein
Teil. Das rechte Rechteck ist noch grösstenteils da.
3 + (1-DA(6, 8 oder 9?) Stempel, Kombination mit HA3 (2x),
HB3 und (HA(C)1c).
7 + (1?) Münzen, davon 1 mit HB3.
DA7-
Idem. Der linke untere Teil der rechten Eins ist da. Es läuft
ein Strich über diesen unteren Teil als hätte die Eins eine zu lange
Hose an, wo links ein Schuh hinausragt. Das rechte Rechteck hat die Hälfte
verloren. Der Rest sieht aus wie ein stilisiertes Händchen, das dieRichtung
angibt oder wie die Geschützkuppel eines Panzers.
2 Stempel, Kombination mit HA3.
6 Münzen.
DA8 -
Idem. Der linke untere Teil der rechten Eins is
verschwunden.
2 Stempel + 1-DA(8-11?) + (1-DA(6, 8 oder 9?)),
Kombination mir HA3, HA4, (HA(C)1c) und HB5.
3 + (1?) + 1? Münzen, davon 2 DA8-HB5.
DA9 bis DA11- Die rechte Unterseite der
linken Eins ist beschädigt. Eine gute Reihenfolge lässt sich aber
schwer ergeben. Ich halte einfach die folgende Einteilung ein.
DA9-
Idem. Jetzt trägt die linke Eins zu lange Hosen, wo
der Schuh nach rechts hinausschaut, oder der Schuh ist schon verschwunden und
nur ein dünner Strich bleibt an der Stelle der Sohle.
4 + 1-DA(8-11?) + (1-DA(6, 8 oder 9?) + (1-DA(9
oder 11?)), Kombination mit HA3, HB5, (HA(C)1c) und (HB4).
13 + (1?) + 1? + (1?) Münzen, davon (1?) mit (HB4)
und 2 Messing, 1 Kupfer mit HB5.
Eine abgenutzte Münze mit DA9 wird schnell wie DA8
(oder DA11) aussehen.
DA10-
Idem. Der Schuh zeigt
schräg nach unten. Das rechte Rechteck ist noch kleiner geworden. Der
Finger oder die Kanone ist noch zu sehen, verschwindet aber schnell.
1 Stempel + 1-DA(8-11?), Kombination mit HA3 und HA4.
3 + 1?
Münzen, davon 3 Kupfer, der 1? Messing.
DA11-
Idem. Der Schuh ist weg. Finger oder Kanone zeigen sich.
1 Stempel + 1-DA(8-11?) + (1-DA(9 oder 11?)), Kombination
mit HA4, HA3 und (HB4).
3 + 1? + (1?) Münzen. Der (1?) mit (HB4).
Insgesamt 21 + (3) Stempel DA, wovon 17 + (2) in
Kombination mit 16 + (2) HA und 4 + (1) mit 4 + (1) HB3-5.
49 + (3) Münzen, wovon 42 + (2) HA-DA und 7 + (1) HB-DA,
wovon 3 Kupfer HA4-DA10-K und 1 Kupfer HB5-DA9-K.
► HA(C)1a.(vs) - (+ 27,6)- DA1a -
Die Münzen haben wenig Relief, zeigen aber viel Detail. Die rechte
obere Seite der Schnörkel der LL
ist gerade. (vs) heisst nur wenige leichte Feilspuren, in diesem Fall unter
etwa 15 Grad links hoch links vom H und dem Blatt darunter. Bei 2 Münzen
auch rechts und zwischen der Beine des R's,
auf etwa zweidrittel der Höhe, leicht rechts hoch. Die Blätter rechts
fangen an zu verschwimmen. Das erste Innenblatt rechts über Heller ist
lang und spitzig.
► 5 Münzen. Abbildung in Krause-Mishler Weltkatalogen 1994 und
2006, Reverse C.
Der Stempel kommt noch gut mit.
► DA1a - (+
27)-HA(C)1a -
Die beiden Rechtecke sind vollständig. Die schräge Seite des
rechten Rechtecks und das T berühren den Rand nicht (sieht aber bei
verschwimmenden Exemplaren so aus). Das linke Rechteck berührt den Rand.
Am Rand verschimmt das Bild.
► 5 Münzen, Messing. Abbildung in Krause-Mishler Weltkatalog
1994, Obverse A.
Die Achsen sind etwas mit dem Uhrzeigersinn einander gegenüber gedreht. Die Achse T-Kr
läuft gerade über die 2 und die untere Seite des rechten L's (siehe
schwarz-weisse Linie). Die obere Seite des As sticht gerade durch die Linie
entlang der unteren Seite von Heller.
Der Stempel sieht erschöpft aus.
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► HA(C)1b.br/hs - (+ 28 ?)- DA(3b oder 4b?) -
Br heisst Bruch. Am oberen Rand ist ein
etwa 16 mm langes Stück aus dem Stempel gebrochen. Es sieht aus, als ob die Münze ein Toupet trägt. Haarspalte
zwischen Rand und Mitte der Abschnittlinie des Zweiges unten links. Der Stempel
ist tief geprägt worden. Das erste Innenblatt rechts über Heller ist
kürzer und die Spitze is stumpf. Der obere Teil des linken Schnörkels
ist rund. HA(C)1b, also den selben Stempel ohne Bruch wird es wahrscheinlich
auch geben, ich fange aber immer mit der frühesten Stempelunterart an die
ich bestätigen kann.
► 2 Münzen, Messing. Abbildung der Kombination DA(C)1b-DA(3b
oder 4b?) bei Ernst Balke (4),
Obwohl schwer verletzt sieht der Stempel
noch gesund aus.
► DA(3b of 4b?) - (grösser
als 27,5)- HA(C)1b -
Der Ball und das Kreuz auf der Krone sind verschwommen. Dem rechten
Rechteck fehlt ein Teil der oberen Seite rechts von der Mitte (siehe auch
DA2a). T und rechtes Rechteck berühren den Rand nicht.
► 2 Münzen, Messing.
Die Achsen sind entgegen dem Uhrzeigersinn einander gegenüber
gedreht. Die Achse T-Kr läuft über die 0 und das linke L. Die Linie
entlang der unteren Seite von Heller läuft entlang der unteren Seite der
linken 1.
Der Stempel könnte noch einen Stoss haben.
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► (DA(6,
8 oder 9?).hs?) - (+ ?)- (HA(C)1c) -
Die Münze bei Schön ist abgenutzt, deshalb ist
nicht zu sehen, ob die untere Seite der linken 1 noch ganz ist. Das rechte Rechteck
ist überhaupt nicht zu sehen. Ball und Kreuz sind verschwommen, auch der
Stempel wird schon abgenutzt sein. Eine Linie unter etwa 60 Grad links hoch aus
der Mitte der linken Oberseite des rechten quadratischen Ornaments ist
vielleicht eine Haarspalte. Möglicherweise sind Reste von Kreislinien zu
sehen.
► (1) Münze, Messing (gegossen).
Die Achsen sind etwas im Uhrzeigersinn einander gegenüber gedreht. Die Linie
T-Kr läuft über das rechte L. Die Linie entlang der unteren Seite von
Heller läuft über das O.
Der Stempel nähert sich seinem Ende, er wird ausgetauscht.
Abbildung: Schön (Sch).
► (HA(C)1c.zs1)
- (+ ?)- (DA(6, 8 oder 9?))? > DB3v -
Zs heisst Selbstschlag. Die Gegenstempel haben sich geküsst
ohne Münze als Präventivmittel. Zeugen des Zusammenstosses sind
Spuren von 19 über LER und vom Loch des O's unter dem rechten L, am Ende
ist der ganze obere Teil von 1916 zu sehen. D1 >D2 heisst, dass ein Stempel
zuerst als Gegenstempel D1 hatte und dann später D2. Der obere Teil des
linken Schnörkels ist rund. Das erste Innenblatt rechts über Heller
ist lang und spitzig.
(1) Münze. Abbildung der Kombination (HA(C)1a.zs1)-(DA(6,
8 oder 9?))? bei Schön (8).
(HA(C)1c.zs2) - (DB3v) -
Idem. Zweiter Selbstschlag, jetzt erst das O und dann auch 1916 der neue
Gegenstempel.
(6) Münzen. Abbildungen der Kombination (HA(C)1c.zs2)-B3v bei Ernst
Balke 2x (4), Schön (8), www.moneytrend.at , klick: spezial 2x
und eine gesehen im Bode-Museum. Eine der Münzen bei moneytrend ist als
Kupfer bezeichnet.
► Insgesamt (7) Münzen, davon eine als Kupfer bezeichnet.
Der Stempel sieht noch gut aus.
► DB3v.vs/hs?
- (+ ?)-(HA(C)1c) > HA3w -
T etwa 2,5 mm, rechtes Rechteck etwa 1,3 mm aus dem Rand.
Feilspuren unter etwa 70 Grad links hoch über der ganzen rechten Hälfte
der Münze. Eine der Auffälligsten vom linken oberen Punkt des rechten
Rechtecks nach gerade etwas rechts der rechte untere Punkt der aufgehenden
Falte des rechten Bandes. Eine Linie (Haarspalte oder Unebenheit der
Oberfläche ?) vom linken unteren Punkt des rechten Beines des A's
über der Mitte des T's und dann leicht rund hoch.
(4) Münzen, Kombination mit (HA(C)1c)
DB3v.(vs)/hs2 - (HA(C)1c) > HA3w -
Idem. Haarspalte vom rechten unteren Punkt des rechten
Rechtecks waagerecht zum Rand. An dieser Stelle läuft der Rand nicht
schön rund aber etwas gerade, als ob der Stempel von der Seite her einen
Schlag bekommen hätte. Feilspuren verschwinden.
(2) + 2 Münzen. (2) in Kombination mit (HA(C)1c),
davon (1) als Kupfer bezeichnet und (1) Messing.. 2 Münzen in Kombination
mit HA3w, Messing
► Insgesamt (6) + 2 Münzen, davon (1) als
Kupfer bezeichnet.
In Kombination mit HA(C)1c sind die Achsen im Uhrzeigersinn
einander gegenüber gedreht. Die Linie T-Kr läuft weit über dem
rechten L.
In Kombination mit HA3w sind die Achsen gerade etwas im
Uhrzeigersinn gegenüber einander gegenüber gedreht. Die Linie T-Kr
geht über dem 0 und berührt die linke Seite der Schnörkel des
rechten L's. Die linke 1 steckt gerade etwas durch die Linie entlang der oberen
Seite von Heller.
Der Stempel sieht noch nicht schlecht aus.
► HA3w.cc-vs
- (>llb?)-(+ 27,3)-DB3v -
Das erste Innenblatt recht über Heller ist lang und spitz,
die Spitze liegt tiefer ( ein Teil der Oberfläche des Blattes auf dem
Orginalstempel muss fehlen). Die Spitzen der beiden ersten Aussenblätter
über Heller liegen etwa gleich weit vom Rand. Die unteren Seiten der
Zweige berühren den Rand nicht. Konzentrische Kreislinien innerhalb der
Zweige. Feilspuren unter etwa 10 Grad links hoch links vom H und eine Spur
unter etwa 75 Grad rechts unten an der Spitze des ersten Aussenblattes links
über Heller. Es kommt eine Linie rechts neben der Spitze des ersten Aussenblattes
rechts über Heller, die auf eine leichte Ausschlagrichtung links-links oben
deuten könnte.
► 2 Münzen, Messing, Dichte 8,42 und 8,49.
Der Stempel zeigt noch keinen Stress.
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Die aus Stahl geschnittenen Originalstempel wurden zur
Herstellung der Gebrauchstempel mittels einer hydraulischen Presse in weichen
Stahl eingedrückt (*5). Diese hydraulisch Presse wird dieselbe gewesen
sein wie die von Schumacher erwähnte, mit der ein Teil der 5-Heller
Münzen geprägt wurden.
An der Lage der Bilder auf den Stempeln kann man
feststellen, dass die Gebrauchsstempel in kleinen Serien von vielleicht zwei oder
drei geprägt wurden. Wenn der Orginalstempel in der Presse eingebaut
bleibt und nur die zu prägenden Gebrauchsstempel ein- und ausgebaut
werden, werden die Bilder dieser Gebrauchsstempel fast in der gleichen Lage auf
den Stempel kommen. Wird der Originalstempel neu eingebaut, dann wird dieser
gegenüber den auch neu einzubauenden Gebrauchsstempeln eher einen anderen Stand
haben als vorher, bestimmt wie in der Zwischenzeit auch die zur Prägung
von 5-Heller benötigten Stempel ein- und ausgebaut wurden.
Anlass zur Prägung kleiner Serien könnte sein,
dass entweder die Presse oder der Orginalstempel von der Hitze der
weissglühend (meine Annahme) geheizten Gebrauchstempel sonst zuviel
beansprucht wurde. Es gibt in der Literatur keinen Hinweis auf diese Seriengrösse.
Wenn ich recht habe, wird es wahrscheinlich so sein, dass
die Gebrauchstempel auch annähernd in der Folge in der sie geprägt
wurden, benutzt wurden. In dem Fall fehlt mir eine Erklärung für die
Kombination HA(C)1c-DA(6, 8 oder 9?), es sei denn, dass HA(C)1c nicht direkt
benutzt wurde, auf einen Schrank gestellt und dann anderen Stempeln vorgelagert
wurde. Nach dem heutigen Stand meiner Kenntnisse ist HA(C)1a spätestens der dritte HA-Stempel, DA(6, 8
oder 9?), frühestens der neunte DA-Stempel.
Um HA(C)1c richtig einzuordnen ist es wichtig, die
Vorgängerkombinationen weiter zu untersuchen. Die erste Frage ist ob DA(6,
8 oder 9?) jetzt 6, 8 oder 9 ist. Ein kleiner Strich etwas links des oberen
Punktes des rechten quadratischen Ornaments in Richtung des unteren Punktes am
Ende des rechten Bandes in der Abbildung (Schön (*8)) könnte ein Hinweis
sein, dass es sich um Stempel DA6a handelt,.der wieder mit HB3d kombiniert
wurde. Ich bin sehr neugierig nach einer schön ausgeprägten DA(6, 8
oder 9?).
Anfangs wurde mit einer Maschine geprägt, ab Anfang
März mit zwei (*5). Zwei
Gegenstempelserien würden also neben einander bestehen. Eine
ununterbrochene Serie wird es nicht geben, weil mit den Maschinen auch ein Teil
der 5-Heller Münzen geprägt wurde. Wenn die Maschine wieder für
20-Heller fertiggestellt wurde, wird man neue und keine abgenutzte Stempel
eingebaut haben.
Wichtig ist die Reihenfolge der Stempel, wenn wir uns
fragen, ob es HA(C)1 in Kupfer geben könnte.
Neben Stempelvarianten gibt es bei den 20-Hellermünzen auch
Materialvarianten. Die Münzen wurden in Messing und in Kupfer
geprägt. Ernst Balke hat in seinem Artikel „Die Notmünzen von Deutsch-Ostafrika“ im Money Trend (*4) umfassend
über die Herstellung der Rohlinge und die Prägung der Münzen
berichtet. Ich gehe für die Daten des Nachfolgenden grösstenteils
von seinem Artikel aus. Ernst Balke entnimmt
seine Daten wieder grossteils Dr. F. Schuhmacher (*7). Ziel des Artikels Ernst
Balkes ist zu zeigen dass, wo es diesen Materialunterschied tatsächlich
gibt, man die beiden nicht nach dem Augenschein unterscheiden darf. Er
führt Münzen aus Messing (Dichte unter 8,6) vor, die wie Kupfer
aussehen und eine Münze aus Reinkupfer (Dichte 8,9) die wie Messing aussieht.
Auch zeigt er, wie man einfach aus einer Messingmünze eine
augenscheinlich kupferne macht.
3 Messing, 2 Kupfer.
So wird auch mein „kupfernes“ 5-Hellerstück, das es überhaupt
nicht geben sollte, entstanden sein. An einem
Teil meiner Sammlung klebt noch Erde dran.
Während der Zeit, als sie unterirdisch
waren oder später, als sie gereinigt wurden, könnten die Münzen
sich verfärbt haben. Mir blieb oft nichts anderes übrig,
als am Rand ein wenig zu kratzen um festzustellen, aus welchem Material die Münze bestand (Ernst
Balke hatte ich damals noch nicht gelesen). Damals vertraute ich meine Augen
noch voll. Dabei fand ich nach dem Augenschein zwei neue Materialvarianten. Die
erste gleicht messingbeschichtetem Kupfer, die zweite sieht aus als wären
Kupfer und Messing wie zwei Arten Creme nur kurz durcheinander gerührt. Der
abgekratzte Rand der ersten Münze sieht
aus wie Kupfer oder ich habe nie Kupfer gesehen, die Oberfläche wie
Messing idem dito, die Dichte der Münze ist aber nur 8,2. Es ist noch
möglich, dass die Münze ein grosses
Loch inne hat. Dass der anklebende Schmutz so
ein Unterschied macht, ist kaum vorstellbar.
8,2 würde heissen 60% Kupfer, 40% Zink.
Ernst Balke zeigt (in meiner Kopie schwarz-weiss) Farbskala. In
schwarz-weiss sieht eine Legierung von 58% Kupfer, 40% Zink und 2% Blei fast
wie reines Kupfer aus. Der Farbton ist mir nicht bekannt, aber Ernst Balke
meldet, dass sich die Farbe schon durch geringe Zusätze von anderem
Material stark ändern kann (*4). Diese Münze (HB5g-DB3i-groß) wurde
gleichzeitig mit Kupfer- und Messingmünzen derselben Stempelunterartkombination geprägt.
Bei den Münzen HB-DB kann man sich auf den Augenschein verlassen, es gibt kaum einen Wertunterschied, und beide sind einfach zu bekommen. Bei HA-DA,
HA-DB und HB-DB gibt es wesentliche Preisunterschiede zwischen Messing und
Kupfer und dann wäre es gut zu wissen wie sinnvoll eine
weitere Untersuchung ist. Ich glaube andeuten
zu können, welche Stempel in Frage kommen.
Dazu werde ich nicht nur die Münzen meiner eigenen Sammlung, sondern
auch diejenigen die ich in der Literatur gefunden habe, benutzen. Als
Ausgangspunkt nehme ich den Artikel von Ernst Balke.
Er zeigt auf den Seiten 16 und 17
drei 5-Hellermünzen und zwölf 20-Hellermünzen. Er hat nicht
bemerkt, dass die zwölf 20-Heller von nur neun Stempelpaaren stammen. Die
erste Reihe auf Seite 15 zeigt die
5-Hellerstücke, die zweite Reihe zwei Stück HA4b-DA10a-K (Jaeger
724a), die dritte Reihe links HA(C)1b.br-DA(3 oder 4?) und rechts HA3c-DA5a.hs
und die vierte Reihe links HB5z-DA9c.zs/hs-K (Jaeger 725a) und rechts (HB4c-DA(9
oder 11?)). Die erste Reihe auf Seite 17 zeigt zwei Stück HA4d-DB3z.zs-K
(Jaeger 726a), die zweite zwei Stück (HA(C)1c.zs2) -DB3v und die dritte
links HB5r-DB3q (fälschlicherweise als Jaeger 726b bezeichnet) und rechts
HB5g-DB3i.groß-K (Jaeger 727a). Die Abbildung auf Seite 18 gibt Rätsel auf.
Das Foto zeigt eine Münze, deren untere
Hälfte so behandelt ist, dass sie wie Kupfer aussieht. Es ist HB5z-Da9c.zs/hs
und sie ist der auf Seite 16 so ähnlich dass ich, obwohl ich nur eine
Kopie des Artikels habe, fast glaube, dass es dieselbe Münze ist. Entweder
zeigt dieses Foto, dass Messing- und Kupfermünzen direkt nebeneinander mit
dem selben Stempel geprägt wurden oder das Ernst Balke einen Fehler
gemacht hat , weil er entweder die falsche
Münze behandelt oder die Dichte falsch bestimmt hat. Vielleicht hat ihn
auch geärgert eine 725a zu besitzen, die
wie b aussieht und dann hat er ganz öffentlich
eine kleine plastische Chirurgie unternommen. Wer würde ihm das
übelnehmen.
Zur Dichtebestimmung teilt man das Gewicht einer Münze durch die
Differenz zwischen dem Gewicht dieser Münze,
wenn man sie normal und unter Wasser wiegt. Bei einer Münze von 11,5 Gramm
ist die Differenz bei einer Dichte von 8,9 Gramm (Kupfer) 1,29 Gramm und bei
der von Ernst Balke gegebenen Dichte von 8,4 Gramm (Messing) 1,37 Gramm. Bei
diesem Unterschied von nur 0,08 Gramm ist ein Fehler schnell gemacht. Eine
andere Möglichkeit wäre, dass diese Münze wegen eines
Materialfehlers einen Luftschlitz inne hat. Der braucht nur 0,1 x 10 x 10 mm
gross zu sein. Bei 21 Münzen hat Ernst Balke das Material durch
Röntgenfluoreszenzmessung bestimmt.
Zwei davon waren Jaeger 725. Diese zwei werden auf Seite 15 abgebildet sein.
Leider hat er diese Röntgenfloreszenzmessung bei der dritten Jaeger 725
auf Seite 18 nicht gemacht.
Ein kleiner Ausflug in der Metallurgie könnte das Entstehen von
Kupfermünzen, die wie Messing aussehen, erklären (*9). Erhitzt man
Kupfer und Zink oder Kupfer und Messing unter Ausschluss von Sauerstoff längere Zeit in einem
abschlossenem Raum hoch genug, wird
Zinkdampf austreten der von dem Kupfer aufgenommen wird. So verändert sich
die Oberfläche einer Kupfermünze, die dieses Zink aufnimmt, in
Messing.
Die Rohlinge wurden nach dem Herausstanzen in einem Glühofen
geglüht, um sie zum Prägen
ausreichend weich zu machen. Nur ausnahmsweise wird hier von den erforderlichen
Bedingungen die Rede gewesen sein. Dazu wurden die Rohlinge nach dem Glühen
in eine schief zur Achse aufgesetzten zylindrischen Reinigungstrommel gebracht,
in welcher sie einige Stunden lang durch ein Gemisch von feinem Quarzsand und
Sägemehl trocken gerieben wurden, wobei sie ihre scharfen Kanten verloren und eine
gleichmässige matte Oberfläche erhielten (*5).
Stellen wir uns aber einen grossen Brand vor, in dessen Mitte sich ein Gemisch von Messing- und Kupfermünzen
befindet, vielleicht dazu nochmal in einer mit Zink bekleideten Truhe, so liegen
alle erforderlichen Bedingungen vor.
Meine kupferne HB5z-Da9c.hs/zs hat einen Messingfleck. Eine Erklärung
wäre, dass sie von anderen Münzen vom Zinkdampf abgeschirmt wurde,
eine andere, dass der Fleck von einem
davon gespritzten Messingtropfen des Giessverfahrens stammt. Das letzte würde
heissen, dass die Giesserei noch arbeitete, als mit der Kupferprägung
angefangen wurde.
Die von Ernst Balke vorgezeigte Methode aus Messingmünzen nach dem
Augenschein kupferne zu machen ist nicht die einzige. Im Gegensatz zu vielen
anderen Metallen verdampft und verbrennt Zink sehr leicht, es raucht wegen
seines hohen Dampfdrucks schnell ab und verbrennt an derLuft zu einem weissen
Oxid (*9). Auch hier genügt ein Brand, nur sind die Bedingungen anders.
Was wäre der Kriegsbericht im Heute-Journal ohne brennendes Dorf im
Hintergrund?
Durch Dichtebestimmung und Röntgenfluoreszenzmessung hat Ernst Balke 7
Münzen aus Kupfer nachgewiesen. Davon waren 3 HB-DB-K (Dichte 8,876 - 8,925),
2 HA4b-DA10a-K (Dichte 8,919 - 8,929), 1 HB5z-DA9c.hs/zs-K (Dichte 8,898) und 1
HA4d-DB3z.zs-K (Dichte 8,869). Die linke Münze der ersten Reihe auf Seite
17, auch HA4d-DB3z.zs-K (Dichte 8,9), hat er nicht röntgenfluoreszenzsiert.
Die Dichte seiner Kupfermünzen liegt zwischen 8,87 und 8,93. Der nächsthöchste Wert
für
Messing ist 8,57 (8,14 (Luftblasen?) bis 8,57).
In meiner Sammlung finden sich neben 91 HB-DB-K, 3 HA4b-DA10a-K (Dichte
8,79-8,85), 1 HB5z-DA9c.hs/zs-K (Dichte 8,87) und 1 HA4d-DB3z.zs-K (Dichte
8,88)
Die Dichte meiner Kupfermünzen liegt zwischen 8,79 und 8,88. Die
Dichte der 25 Messingmünzen die ich auf die Waage gelegt habe, liegt
zwischen 8,20 und 8,55.
Weil meine Waage nur 0,01 Gram genau ist, ist die
Ungenauigkeit der Dichte etwa 0,06.
Wegen Schmutz, Patina und andere Kleinigkeiten wird die wirkliche Dichte
etwas höher sein als berechnet.
Weiterhin stehen mir die 15. (J15) und 16. (J16) Auflage des Jaeger-Katalogs
( Kopie) und der Michel Münzen-Katalog Deutschland 2002 (Mi) zur Verfügung.
Die Abbildungen im J15 und J16 sind sich nicht gleich. J15 zeigt
Münzen aus Messing, J16 Kupfermünzen.Vielleicht hat einer sich
beschwert, weil die Bilder nicht übereinstimmen mit der gleich darunter
stehenden Beschreibung der Kupfervarianten. Auch auf www.moneytrend.at, klick: Spezial (MT) wurde
eine Liste von Kolonialmünzen mit Bildern und Materialangabe veröffentlicht.
Von diesen Münzen liegt keine Dichtemessung vor.
Münzen aus Kupfer (nach Angabe)
Stempel |
Uitenbroek |
Balke |
J16 |
Mi |
MT |
Dichtegeprüft HA4b-DA10a HA4d-DB3z.zs
HB5z-DA9c.hs/zs Nicht
geprüft ? HA3c-DA6b
? (HA3y)-(DB3x) (HA(C)1c)-DB3v.hs2 |
3 1 1 - - - |
2 2 1 - - - |
1 - 1 - 1 - |
1 1 1 - - - |
- - 1 1 - 1 |
► HA4b
- (> lo)-(+ ?)-(gv)-DA10a
- Merkmal: DA10. Kupferanteil: gross.
Oben liegt der Zweig links näher am Rand als rechts.
Das erste Innenblatt rechts über Heller ist kurz und stumpf. Der
heruntergehende Punkt der oberen Seite des rechten E’s ist klein und hat die
Form eines Dorns. Die Andeutung (gv) heisst die Oberfäche der Münze
ist nicht flach aber wellig. Eine Welle
unter etwa 50 Grad links hoch gerade etwas über der linken unteren Seite
der 2 und einer rechts unten neben der
rechten unteren Seite der 0. Die untere Seite des Loches in der 0 ist tiefer.
Die untere Seite der 2 wird schräg und zerfliesst in Richtung linkes E,
die untere Seite von 20 wird schwerer, wie eine ungleichmässig aufgefüllte
Wurst. Linien erscheinen in HELL, die linke Seite des H's wird erst spät
befallen.
► 3 Münzen, Kupfer.
Der Stempel ist erschöpft.
► DA10a
- (+ ?)-HA4b -
Abbildungen bei J16 und Ernst Balke zeigen Kreislinien.
Auffallend ist eine Linie unter etwa 55 Grad links hoch rechts neben der rechten
Aussenseite des rechten Bandes. In der Mitte der Kreislinien sind ein paar Millimeter
leer. Das rechte Rechteck hat noch seine Kanone. Bei meinen Münzen sind
keine Linien mehr zu sehen, die Kanone ist weg und das rechte Rechteck ist
kleiner geworden. Die Aussenseiten des Bildes verschwimmen.
► 3 Münzen, Kupfer.
Die Achsen sind gegen den Uhrzeigersinn einander gegenüber
gedreht. Die Linie T-Kr läuft über dem Loch des 0's und gerade
über dem linken L. Die Linie entlang der unteren Seite von Heller
läuft gerade über der unteren Seite des linken Ornaments und dem Loch
im A.
Der Stempel geht langsam runter.
-------
► HA4d
- (lo)-(+ ?)-(gv)-DB3z - Merkmal: Selbstschlag DB3z.
Kupferanteil: ?
Wahrscheinlich ein grosser Stempel, rechts liegt derZweig
weit vom Rand entfernt. Der waagerechte Teil der oberen Seite des rechten E's
liegt wie ein Schatten etwas niedriger als der horizontale Teil, die Richtung
is etwas mehr nach rechts. Rechenspuren an der unteren Seite von 20. Das H wird
an der linken Seite befallen, es entstehen Einbuchtungen links oben. Splash rechts
hoch an der oberen Seite von 20 und die Blätter darüber.Die
Aussenblätter verschwimmen. Splash heisst hier dass es rechts über
der 0 aussieht als wäre sie in die Vanillesosse gefallen. Leicht wellige
Münzoberfläche.
► 1 Münze, Kupfer.
Der Stempel hat seine Jugend weit hinter sich.
► DB3z.zs
- (+ ?)-(gv)-HA4d -
Wahrscheinlich grosser Stempel. Dünnes T weit vom
Rand, abgebildete T's sehen manchmal dicker aus.. Die linke Seiten der beiden 1
und des A's sind schräg. Selbstschlag des linken L's zwischen O und A.
Kreisförmige Welle links oben. Gleicht viel (DB3x).
► 1 Münze, Kupfer.
Die Achsen sind gegen den Uhrzeigersinn einander gegenüber
gedreht. Die Linie T-Kr läuft über dem Loch des 0's und des rechten L's.
Die Linie entlang der oberen Seite von Heller läuft über dem rechten
Rechteck und gerade noch über dem O.
Der Stempel ist noch voll im Leben.
-------
► HB5z
- (>--)-(+ 27,2)-DA9c.hs/zs - Merkmal:
Haarspalte, Selbstschlag und Bierbauch DA9c. Kupferanteil: klein.
Überall fast gleich viel Raum zwischen Zweigen und
Rand, rechts etwas mehr. Die Unterseiten der Zweige sind Hühnerfüsse.
Das erste Innenblatt links über Heller und das linke Bein des H's haben
rechts eine doppelte Linie. Ringsum verschwimmt das Bild.
► 3 Münzen, 2 Messing, 1 Kupfer.
Der Stempel verwelkt.
► DA9c.zs/hs1/vs
- (+ ?)-HB5z -
Wahrscheinlich grosser Stempel. Bruch der linken 1
manchmal schlecht sichtbar. Die 9 hat links einen (Schatten-) Bierbauch.
Feilspuren an der ganzen Oberfläche, oft kreuz und quer durcheinander,
besonders oben links der linken 1. Haarspalte von der rechten Seite des Aufbaus
der Krone über der heruntergehenden Falte des rechten Bandes bis etwas
rechts des linken Punktes des rechten Ornaments und eine zweite unter etwa 45 Grad
von der Mitte der rechten Unterseite dieses Ornament bis zur Mitte des rechten
Rechtecks. Schräge (leichte) Linie im Loch des O's wegen Selbstschlages
des rechten Zweiges.
2 Münzen, Messing.
DA9c.zs/hs2 -
Weitere Haarspalten, in der Verlängerung der zweiten
von dem linken unteren Punkt des rechten Rechtecks nach dem A, zwischen A und O
und O und D, links hoch von dem Schnörkel links der Ball auf der Mitte der
Krone und rechts etwas über dem unteren Punkt des rechten Bandes von der
alten Haarspalte etwas herunter bis an dem Rand. Der Stempel wird ringsum undeutlicher.
1 Münze, Kupfer.
► Insgesamt 3 Münzen, 2 Messing, 1 Kupfer.
Die Achsen sind etwas gegen den Uhrzeigersinn verschoben.
Die Linie T-Kr läuft über
dem 0 und gerade links der unteren Seite des rechten L's. Die Linie entlang der unteren
Seite von Heller läuft über DOA.
Der Stempel hängt gut am Leben.
-------
HB-DA-K ist selten. Wahrscheinlich ist HB5z-DA9c.zs/hs2 der einzige
Lieferant ((HB4c)-(DA(9 oder 11)) wäre eine Alternative). Vielleicht aber
ist HB-DA-K nicht ganz so selten wie man denkt. Ernst Balke zeigt eine HB5z-DA9c-K
die wie Messing aussieht. Meine zeigt
einen Messingfleck. Dazu sehen die meisten HB5z-DA9c.zs/hs2-K nicht
sammelwürdig aus, mit Stempelglanz werden
sie oft kaum besser als sehr gut aussehen, einfach weil der Stempel so abgenutzt
ist. Mit etwas Patina und Schmutz wird man eine solche Münze vielleicht
nicht einmal umdrehen sondern direkt beseitigen. Dort wartet sie jezt auf den glücklichen Sucher,
vielleicht in den Kilowaren eines Händlers.
Ernst Balke hat auch 3 andere Münzen HA-DB untersucht. 1 sah aus wie
Messing, 2 wie Kupfer. Alle drei waren Messing (Dichte 8,540, 8,447 und 8,574).
Er zeigt 2 HA(C)1c-DB3v, Dichte 8,44 und 8,57. Die Letzte sieht auf dem Bild
dunkel aus und wird eine derjenigen sein die wie Kupfer aussehen. Ernst Balke
wird sich über das Ergebnis seiner Untersuchungen nicht gefreut haben. Die
Dritte wollte er auch zeigen, er hat dann aber nicht das richtige Bild
eingetragen.
HA(C)1-DA-K und DB-K sollen sehr selten sein. Wenn es HA(C)1-DB gibt die
wie Kupfer aussehen, aber Messing sind, kann man sich fragen ob es
überhaupt kupferne gibt. Dieselbe Frage gilt für die anderen
Stempelkombinationen bei Münzen deren Dichte nicht geprüft ist oder
deren Existenz in Kupfer mir noch nicht bekannt ist. Vor allem möchte ich
wissen ob es HA3w-DB3v in Kupfer gibt.
Die einfachste Weise diese Fragen zu beantworten, ist jeden zu fragen ob es
irgendwo solche Münzen gibt, deren Dichte
geprüft worden ist. Dieses mache ich hier.
Die nicht geprüften Stempelkombinationen werde ich hier nur kurz
beschreiben.
● HA(C)1c-DB3v sehe oben.
● HA3c-HA6b? sehe die Subvarianten.
● (HA3y) könnte HA4d sein, nur das E stimmt nicht. Merkmal ist
eine Linie unter etwa 60 Grad rechts hoch direkt
neben dem Stiel des fehlenden Blattes links.
● (DB3x) ist DB3z ganz ähnlich. Die T's sehen etwas dicker aus.
Bei 2 der 3 abgebildeten Münzen ist eine ganz kurze waagerechte Linie zu
sehen unter dem linken Punkt des rechten Bandes, die Abbildungen in J16 und
Münzen & Papiergeld (MP) sind einander in kleinsten Details so
ähnlich dass ich vermute, es handelt sich um die selbe
Münze. Von 3 abgebildeten (HA3y)-(DB3x) wird 1 als Messing
bezeichnet und 1 als Kupfer.
1 Kupfer.
Auch ohne direkte Bestätigung durch Prüfung könnte man etwas
über die Möglichkeit sagen, dass es von bestimmten Stempelkombinationen
kupferne Münzen gibt.
Anfangs wurden die Rohlinge aus in der Werkstatt gegossenen und gewalzten
Messingstäben hergestellt. Bei diesen
kommen viele Gussfehler vor, vier Münzen meiner Sammlung konnte man schon
vor der Prägung durchschauen. Als die Giesserei nachliess, wurden zuerst
auch Messingplatten und -rohre bearbeitet und auf Dicke gewälzt und
dann, als auch dieses Material auslief, wurden Kupferplatten benutzt. Der
Übergang der einen Methode zur anderen oder von Messing nach Kupfer wird
nicht vom einem Tag auf den anderen stattgefunden haben, wie Ernst Balke es vorstellt,
aber sie werden kurze Zeit nebeneinander vorgekommen sein. Dies allein, weil nicht immer der untere Rohling aus dem Vorrat
zuerst geprägt wird.
Rund 60% der Rohlinge wurden aus den gegossenen Messingstäben, 18% (270
000 Stück) aus Messingplatten und -rohren
und 22% (330 000) aus Kupfer hergestellt (*5).
Setzt man diese Zahlen den Produktionszahlen gegenüber, dann liegt der
Schwerpunkt des Überganges von gegossenem auf nicht-gegossenem Messing in
den ersten drei Wochen von Juni und der des Überganges von Messing auf
Kupfer Mitte Juli.
Durch Dr. Schuhmacher gegeben Prägezahlen (*5)
1916 Monat |
Zwanzigheller |
Fünfheller |
15-Rupien Gold |
|||
Stück |
Rupien |
Stück |
Rupien |
Stück |
Rupien |
|
Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. |
74 800 148 700 214 500 302 000 362 500 448 000 72 500 11 700 |
14 960 29 740 42 900 60 400 72 500 89 600 14 500 2 340 |
8 800 6 200 12 800 34 200 16 000 8 000 191 000 25 000 |
440 310 640 1 710 800 400 9 550 1 250 |
548 2 020 3 827 4 885 4 918 |
8 220 30 300 57 405 73 275 73 770 |
bis 5. IX. |
1 634 700 |
326 940 |
302 000 |
15 100 |
16 198 |
242 970 |
Die Goldstücke wurden ab 15. April geprägt.
Rudolf Ritter (*10) erwähnt erst eine Gesamtauflage von 1 307 760 20-Hellermünzen und dann eine
Gesamtauflage von 325 940 für die Kupferstücke. Die Herkunft dieser
Zahlen ist vielleicht 1 634700 Stück - 326 940 Rupien = 1 307 760
Stück. Deswegen beurteilt man die 330.000
Schumachers auch anders. Während der Prägung wird keiner daran
interessiert gewesen sein, wieviele der geprägten Münzen jetzt Messing
oder Kupfer waren und niemand wird sie gezählt
haben, es waren ja kein Numismatiker an der Arbeit. Bekannt wird gewesen sein,
wieviel Kilogramm von den verschiedenen Materialien verwendet wurde; die
sollten ja mit den Lieferanten verrechnet werden. Hat Dr. Schuhmacher von den
gelieferten Materialmengen zurückgerechnet, so ist die nächste Frage,
wieviel Material noch nicht das Stadium der
Münze erreicht hatte als die Prägung eingestellt wurde. Die geringen
Prägezahlen im August und September geben einen Hinweis auf einen Mangel
an Rohlingen für 20-Hellermünzen, es wird keinen Rest gegeben haben.
Die in den Katalogen genannten Auflagen der beiden Goldmünzenvarianten
gründen sich auf die Umsiedlung der Gold-Münze von Tabora nach
Lulanguru Ende Juni. Diese Annahme ist aber ganz ohne Gewähr (*3).
Eine meiner Fragen lautet ob es ausser dem Artikel Dr. Schumachers noch
einen Fundort für die Prägezahlen oder die benutzten Materialmengen
gibt?
Die Geschwindigkeit des Übergangs von Messing auf Kupfer lässt
sich schätzen, wenn man sieht bei wievielen
Stempelkombinationen beide Messing und Kupfer vorkommen und in welcher Aufteilung.
Der Deutlichkeit wegen habe ich HB-DB eine eigene Tabelle gegeben. HB-DB-HB
heisst, dass die DB zuerst die erste HB als Gegenstempel hatte und nachher mit
der zweiten HB kombiniert wurde. Die Reihenfolge basiert
nicht auf Wahrscheinlichkeitsrechnung, sondern
nur auf Messing-Kupfer-Anteil, wie sie in meiner Sammlung vorliegt. Sie ist
sicherlich der zeitlichen Reihenfolge nicht gleich, kann uns aber beim Weiterforschen behilflich sein.
Die Beschreibung der einzelnen Stempel erfolgt später in dieser Serie.
HB-DB
HB-DB Stempel |
Messing (M) -
Kupfer* (K) |
HB > |
|
Alle HB0-3-DB0-2
sind bei mir nur Messing |
> lb/lb/-- |
101 M |
|
HB4a-DB3a HB4b-DB3b |
1 M 7 M |
> ? > lo |
1 M 7 M |
DB3c-HB5a-DB3d-HB5b-DB3e HB5o-DB3o-HB5p HB5c-DB3f HB5q-DB3p HB5r-DB3q-HB5s HB5i-DB3j-HB5j HB5g-DB3i-HB5h HB5k-DB3k HB5n-DB3n HB5f-DB3h HB5l-DB3l HB5m-DB3m HB5d-DB3g-HB5e |
8 M, 7 M, 5 M,
16 M - 2 K 7 M - 2K, 15 M -
2 K 14 M - 3 K (die
kupferne sind die Erstegeprägten) 12 M - 10 K 1 M -1 K, 1 M - 1 K 3 M, 3 M - 19 K 4 M - 17 K, 9 K 1 M - 10 K 1 K 2 K 3 K 3 K 6 K, 2K |
> lo > rro > lo > ro2 > ro2 > -- > --(lo) > -- > --? > lo > --? > -- > lo |
36 M - 2 K 22 M - 4 K 14 M - 3 K 12 M - 10 K 2 M - 2 K 6 M - 19 K 4 M - 26 K 1 M - 10 K 1 K 2 K 3 K 3 K 8 K |
* Der Unterschied Messing-Kupfer ist nach dem Augenschein gemacht. Nur von 7
Stück HB5g-DB3i habe ich die Dichte gemessen. 3 davon sind Messing (Dichte
8,20, 8,35 und 8,48) und 3 Kupfer (Dichte 8,84, 8,86, 8,87, 8,89).
Bei der Reihenfolge der übrigen Stempel berücksichtige ich auch die
Abnutzungsreihenfolge der Stempel und die Ausschlagrichtung. Dazu erwähne
ich die Münzen, die ich aus der Literatur kenne.
Die Münzen aus J15 habe ich als Messing angenommen. Bei Kupfer heisst
(1)?, dass eine Kupfermünze
vorliegt, die von einer Stempelkombination geprägt wurde, von der mir keine dichtegeprüften
Münzen bekannt sind, die Zuteilung also womöglich
nach dem Augenschein gemacht wurde. Unbekannt bedeutet, dass die Fundstelle und
das Bild nichts über das Material aussagen.
HA-DA, HB-DA und HA-DB
Stempel |
Messing - Unbekannt
- Kupfer |
HA/HB > |
Nur meine |
HA(C)1a-DA1a HA(C)1b-DA(3b
of 4b?) HA2a-DA1b HA2b-DA2a (HA(2d oder
3x?))-(DB3w) HB3c-DA3a (HA(2c oder3w?))-(DA4a)
HA3a-DA(3c oder
4c) HA3b-DA5a HB3d-DA6a HA3c-DA6b HA3d-DA6c DA7a-HA3e-DA7b HA3z-DB3y HB5y-DA8b HA3f-DA9a HA3g-DA9b HA3h-DA9d HA3i-DA(8-11?) HA4a-DA8a HA4c-DA11 (HB4c)-(DA(9 oder 11)) (DA(6, 8 oder
9?))-(HA(C)1c)- a DB3v -HA3w (HA3y)-(DB3x) HB5z-DA9c aaaa aaaaaaa aaaaaa HA4d-DB3z HA4b-DA10a aaaaaaaaaa aaa |
5 + (1) M (FS) -
(1½) Unb. (KM94 + 06) 2 + (1) M (EB) 1 M 2 + (1) M
(KM06) (1) M (Yeo) 1 + (1) M (J15)
- (1) Unb. (Sch) (1) M (Mi) 1 M 1 + (1) M (EB) 1 M 5 M*** 1 M 1 + (1) M (J15)
/ 5 M 1 M 2 + (1) M (Mi) 3 M 1 M 6 M* 1 M 1 M 3 M (1) M (EB) (1) Unb. (Sch) -
(0)?** K. ( )** / (4) M (EB2x, BM, MT) - (1) Unb. (Sch) - (1)? K (MT) / 2 M (1) M (Mi) -
(1) Unb. (MP) - (1)? K (J16) 2 M - 1 + (1) +
(3)? K (EB) (J16, Mi, MT) (1) Unb. (KM94)
- 1 + (2) + (1)? K (EB 2x, Mi) (1) Unb. (RR) - 3 + (2) + (2)? K (EB 2x, J16, Mi) |
> -- > -- > lb > -- > --? > -- > ? > lb > -- > -- > lb > lb > lb > lb > -- > lo > -- > lo > -- > -- > lo > lo > -- > --? > -- aaa aaaaa > lo > lo |
5 M 2 M 1 M 2 M - 1 M - 1 M 1 M 1 M 5 M 1 M 6 M 1 M 2 M 3 M● 1 M 6 M 1 M 1 M 3 M - 2 M - 2M - 1K aa aa 1 K 3 K |
* Eine Münze nach dem Augenschein Kupfer, Dichte 8,3
** Laut Katalogen sollte es HA(C)1-DA-K geben. Zu erwarten ist dann die
Stempelkombination HA(C)1c-DA(6, 8 oder 9?).
*** Das Bild der HA3c-DA6b ? (MT) ist zu unklar um hier (1)? K anzureihen.
Auch wegen der Ausschlagrichtung ist
Kupfer fragwürdig.
Dichtebestimmungen wurden bis jetzt nur für die Münzen mit
Stempel HA3f, g, h, 4a, b, c, d, (3i oder 4e?) und HB3c, d, 5y und 5z gemacht.
● M oder K fett heisst, dass die Dichte dieser Münzen
geprüft wurde.
Jetzt ist ein Ausflug zur Ausschlagrichtung recht nützlich.
Es gibt Stempelkombinationen mit und ohne Ausschlagrichtung. Ein kleines Problem ist, dass eine Münze nicht
immer die Ausschlagrichtung zeigt, besonders wenn die Stempel noch neu sind.
Sehen wir uns die obigen Listen an, so fällt auf, dass es etwa gleich
viel Stempelkombinationen mit wie ohne Ausschlagrichtung gibt.
Es gab auch zwei Prägemaschinen. Schumacher beschreibt wie sich beim Prägen der Oberstempel
geringfügig seitlich über den
Unterstempel hinwegschob. Die erstgeprägten Münzen HB0-DB0 haben die
Ausschlagrichtung > lb. Die zweite Maschine wurde Anfang März aus
Kigoma herangebracht (*5). Wenn dieses Gerät das Problem des Hinwegschiebens nicht
hätte, könnten wir die Stempelkombination einer Maschine zuteilen.
Die Münzen mit Ausschlagrichtung stammen dann von Maschine 1.
Es ändert sich die Ausschlagrichtung dieser Maschine von > lb nach
>lo. In meiner Sammlung gibt es keine HB0-3 mit > lo und keine HB4-5 mit
> lb. Annehmbar ist das Stempelkombinationen mit > lb früher
geprägt wurden als die mit HB4 oder 5 und die mit > lo später als
die mit HB0-3. HA7a-DA3e und HA3z-DB3y sind dann früher als HB4b-DB3b.
Bei diesen sind keine Kupfermünzen zu erwarten.
Weil die Maschine sich nicht geändert haben wird, würde sich die
Stempellage geändert haben. Entweder hat man die Einbaurichtung der
Stempel um etwa 90 Grad gedreht oder die Lage der H- und D-Stempel als Oben-
und Unterstempel gewechselt.
Auch > ro2 kan man nur Maschine
1 zuteilen. Bei HB5o und p ist > rro an sich zu leicht für Maschine 1,
aber >rb des Gegenstempels
lässt doch schwer eine andere Schlussfolgerung zu.
Bei einigen Münzen war der seitliche Druck so gross, dass die
Oberflächen der Rohlinge einander gegenüber verschoben sind, der Rand
also schräg ist.
> lo > ro2
Wenn es kupferne HA(C)1c gibt, sind sie sehr selten. (HA3y)-(DB3x)-K gibt
es möglicherweise. HB5z-DA9c-K gibt es bestimmt, aber Auflage-Anteil von
HA5z-DA9c wird vielleicht weniger als 10% sein. Lassen wir diese Stempelkombinationen
ausser Betracht, dann lassen sich 10 H-Stempel finden womit sowohl Messing- als
auch Kupfermünzen geprägt wurden. Im Schnitt wurden mit diesen 10
Stempeln 55% Kupfermünzen geprägt. Von 9 H-Stempel sind mir nur
Kupfermünzen bekannt (wenn man nur eine Münze eines Stempels kennt,
hat das nicht viel zu bedeuten). Ganz frech gerechnet gibt 330000 / 14,5 eine
Münzauflage von etwa 22750 pro Stempel. Nach Anfang der Kupferprägung
wurden dann 19 x 22750 = 432250 Münzen geprägt = 7. Juli, Nur noch
Kupfer 9 x 22750 = 204750 = 23. Juli. Innerhalb dieser Periode von 16 Tagen
wurden durcheinander 227500 Münzen aus Messing und Kupfer geprägt. Wie
grob diese Methode auch ist, eine kleine Änderung der Daten ändert
das Datum nicht wesentlich. Nach dem 23. Juli wurden bestimmt noch
Messingmünzen geprägt, weil mit nur 1 Münze über den Anteil
Messing-Kupfer einer Stempelkombination keine zuverlässige Aussage gemacht
werden kann. Mit einem H-Stempel wurde zirka (16 / 10) x 2 = 3,2 Tage
geprägt. Wurde Sonntags nicht gearbeitet sind es (14 / 10) x 2 = 2,8 Tage.
Die Tagesleistung einer Maschine liegt so zwischen 7100 und 8100 Stück.
Die Produktion von 20-Heller im August könnte mit einer Maschine in 10
Tagen hergestellt werden, die im September in 1½ Tagen.
Anteil Kupfermünzen der H-Stempel, Gegenstempel DB bei HB nicht
genannt.
> -- |
% Kupfer |
M - K |
> lo/rro/ro2 |
% Kupfer |
M - K |
|
◙? B5z-DA9c (A3y-DB3x)? B5i**** B5j**** B5g***** B5h***** B5k B5n B5l B5m |
(?)
? (?) 0 86 81 100 91 100 100 100 |
2 - 0 2 - 1 - 3 - 0 3 - 19 4 - 17 0 - 9 1 - 10 0 - 1 0 - 3 0 - 3 |
B5a* B5b* B5o** B5p** B5c B5q B5r*** B5s*** A4d-DB3z B5f A4b-DA10a B5d****** B5e****** |
lo lo rro rro lo lo ro2 ro2 lo lo lo lo lo |
0 9 28 12 18 45 50 50 100 (28 #) 100 100 100 100 |
15 - 0 21 - 2 7 - 2 15 - 2 14 - 3 12 - 10 1 - 1 1 - 1 0 -
1 0 - 2 0 - 3 0 - 6 0 - 2 |
◙ Stempelkombinationen (DA(6, 8 0der 9)-(HA(C)1c)-DB3c-HA3w
*, **, ***, ****, *****, ******, Stempel durch Gegenstempel verbunden.
# www.muenzen-ritter.com
Lagerliste 77 zeigt 7 HA-DB, davon 1 HA3z-DB3y-M und 6 HA4d-DB3z, wovon 5
HA4d-DB3z-M (Messing) und 1 HA4d-DB3z-K (Kupfer).
Von den 8 von mir verkauften kupfernen HB5-DB3 kann ich sagen, dass keine
HB5i, j, k und n dabei waren.
Auffallend ist ein Loch in der Reihe > -- bei den niedrigen
Kupferanteilen. Ein gleiches Loch in der anderen Reihe bei den höheren
Kupferanteilen könnte durch die kleine Zahl der Münzen erklärt werden. Vielleicht kann eine
Erklärung für das erste Loch in der Geschichte meiner Sammlung gefunden werden.
Preise der Varianten in Euro (sehr schön). Münzen (ausserhalb
meine Sammlung) aus unbekanntem Material sind Messing zugerechnet und nur wenn
mir kein Messing bekannt ist als (1)? bei M und K vermerkt. (1?) heisst dass bei
eine angeblich kupferne Münze keine Materialprüfung vorliegt, diese
Münze ist bei M und K vermerkt. 1t heisst 1 Stempel teilweise Kupfer-,
teilweise Messingmünzen.
|
J15 # 1991 |
Mi 2002 |
Sch*** 2003 |
KM● 2006 |
MP 2004 |
MT **** 2006 |
Benützte Stempel / mir bekannte Münzen |
HA(C)1-DA-K HA(C)1-DB-K HB-DA-K HA-DB-K HA(C)1-DA-M HA(C)1-DB-M HA-DA-K HB-DA-M HA-DB-M HB-DB-K HA-DA-M HB-DB-M |
-* -* 1000 175 -* -* 75 15 15 15 10 10 |
2000** 750** 1400 150 300** 75** 100 20 15 17,50 15 15 |
- *** - *** -,- -,- - *** - *** 45 10 9 12 15 12 |
Rare Rare 160 68 24 28 8 10 10 8 8 8 |
2300 550 1550 120 135 130 100 45 22 28 22 22 |
RR, vz. LP RR, vz.3000 500, vz.1100 100 100 100 200 80 50 50 30 30 |
(0?) / (0) (1t?) / (1?) 1t / 1 +
(1) + (3?) 1t? + (1t)? / 1 + (2) + (2)? + (1?) 2 + (1t?) / 7 + (1) (1t?) / (5) + (1)? 2t? / 3 + (2) + (4)? 3 + 1t + (1) / 6 + (3) (3?) 2 + 1t? + (1t?) / 3 + (3) + (2)? + (1?) 7 + 9t / 91 7 + 2t? + (1) / 15 + (3) + (4?) 26 + 9t / 208 |
# Der Preis von HB-DA-K aus J14 wurde von Ernst Balke (*4) falsch
übernommen, er hat eine Null zu wenig
geschrieben..
● Die Preise sind aus KM06 (2006), der Dollar zu 0,8 Euro gerechnet.
Es gibt kaum Preisunterschiede zwischen KM06 und KM94, der Preis im Jahre 94 im
Deutschland war aber ein anderer als jetzt. Es könnte sich lohnen, mal einen Billigflug nach England anzutreten.
* Jaeger (1991) nennt die Variante mit vollständigen geschwungenen LL
nicht direkt, aber erst am Ende des Kapitels wird nur seitlich erwähnt, sie
seien mindestens doppelt soviel wert wie die mit einem gebrochenen L (J15).
** Michel (2002) gibt die Preise der HA(C)1 nicht direkt. Mit vollständig
geschwungenen LL sollten nach Angabe Kupfer und Messing HA-DA circa 20 x und
HA-DB circa 5 x höher bewertet werden (Mi).
*** Schön (2003) bildet HA(C)1-DA und -DB ab, nennt HA(C)1 aber nicht
als Variante. Es gibt also auch keine Preise. Preise für HB-DA-K und
HA-DB-K werden nicht gegeben (Sch).
**** Bewertungen von Volker Weege auf Grundlage der Auktion 40, Mai 2006,
von Harald Möller (MT).
Der Händler, dem meine Sammlung zuerst gehörte, hat einen
Jaeger-Katalog benutzt (wie vorher gesagt, gab es zwei Münzen im Münzbehalter, die mit
Jaeger 725b beschriftet waren). Er wird sich aus jeder Variante ein paar
schöne Stücke genommen und in eins seiner Bücher im Laden
ausgestellt haben. Die kupfernen HA-DA, HA-DB und HB-DA meiner Sammlung sieht
man der Patina wegen nicht direkt an, dass sie Kupfer sind, bei der HB-DA muss
man erst zwei mal schauen, ehe man die als HB-DA wiedererkennt. Wenn es welche
HA-DA, HA-DB oder HB-DA gegeben hat die wie Kupfer aussahen, wird er sie
bestimmt herausgenommen haben. Da es noch 4 Stück HA-DB und 7 Stück
HB-DA in meiner Sammlung gibt, heisst das, dass es bestimmt mehrere (und
bessere) gegeben hat und dass sie jetzt untervertreten sind. Er wird sich
lieber Stücke ohne Ausschlag genommen haben, weil sie meistens besser
aussehen.
Der Händler wird die Bemerkung, HA(C)1 sind doppelt zu bewerten,vielleicht
nicht gelesen haben, denn es gibt noch 7 HA(C)1 in der Sammlung. Wenn es
HA(C)1-DB gegeben hat, wird er sie herausgenommen haben,
weil es HA-DB sind, von denen es nur wenige gab.
Zum Ausfüllen des Loches in der > -- Reihe kommen HA(C)1 nicht in Betracht;
sie sind einfach zu selten. (HA3y)-(DB3x) ist
eine gute Möglichkeit, weil Jaeger schon eine kupferne zeigt. Vielleicht auch eine der HA-DA, von denen nicht viel oder überhaupt keine Münzen
vorliegen. In Betracht kommen vor allem die Stempel die mit am meisten
abgenutzten Orginalstempel geprägt wurden, obschon wir wissen, dass sie nicht
immer in der Reihenfolge, in der sie
geprägt wurden, benutzt wurden.
Bleibt die Frage ob es HA(C)1c-DA(6, 8 oder 9)-K und HA(C)1c-DB3v-K gibt. Wenn
es die gibt, sind sie vom Preis her noch seltener als HB5z-DA4d. Diese ist vom
Preis her wieder weit seltener als HA-DA-K und HA-DB-K, von denen ich bis jetzt
jeweils nur eine (geprüfte) Stempelkombination kenne. Nur wenn am Anfang
der Kupferprägung der Kupferanteil über längere Zeit nur ganz
klein gewesen ist, ist eine Reihenfolge HA(C)1c-DA(6, 8 oder 9), HA(C)1c-DB3v,
HA3w-DB3v, HB5z-DA4d mit kleinen, die Preise rechtfertigende, Kupferanteilen zu
erklären. Der benötigte Zeitraum wäre etwa 2½ x 3 =
7½ Tage.
Auch bei Stempelkombinationen mit >lo
sehen wir niedrigere Kupferanteile; die Frage ist ob die nicht schon zu gross
sind um die Preisunterschiede zu erklären.
Der Beschluss, die Münzen auch in
Kupfer auszuprägen, wird gefasst worden sein, als deutlich wurde dass der Vorrat
Messing nicht ausreichen würde. In dem Fall wird man nicht nur eine oder
zwei Platten bestellt haben.
Bleibt die Möglichkeit, dass aus Versehen Kupferteile, die für die Herstellung von gegossenem
Messing gemeint waren, zu Rohlingen verarbeitet wurden oder, weil man die
Hauptmenge des Kupfers von anderswo heranschaffen musste, zuerst nur eine
kleine Menge Kupfer am Ort vorhanden war. Die erste Möglichkeit
könnte man nie ausschliessen, bei keiner Stempelkombination.
Es bleibt also nichts anderes übrig als HA(C)1c die wie Kupfer aussieht
zu überprüfen und zu warten, bis einer eine findet, die die Dichte von Kupfer hat.
Mittlerweile könnte man versuchen,
die Reihenfolge der Stempel durch die Gegenstempel weiter zu präzisieren.
Ernst Balke hat 21 Münzen mittels Röntgenfluoreszenzmessung
bestimmen lassen. Bei 7 Münzen was das Ergebnis: über 99% Kupfer,
unter 1% andere Metalle, unter 0,1% Zink, also Reinkupfer (*4). Ich kenne nur
eine andere Stelle (NF1), wo eine mit
Röntgenfluoreszenz geprüfte Münze gezeigt wird. Das ist eine HA4b-DA10a.
Ergebnis:
Zn |
Pb |
Sn |
Fe |
Al |
Cu |
Sum |
0,0 % |
0,0 % |
0,0 % |
0,0538 % |
0,531 % |
93,1 % |
93,66 % |
Ich habe gefragt ob der Autor weiss, welches Material die fehlende 6 % sein
könnte. Seine Antwort war, dass er dies nicht wisse,
weil die Münze nur auf die genannten Metalle untersucht wurde, um sie von Messing abzutrennen.
Hat Ernst Balke dasselbe gemacht und nur nach bestimmten Metallen suchen
lassen?
Sind die restliche 6 % der Patina zu verdanken, oder käme vielleicht
Nickel in Frage?
Kupfer-Nickel Legierungen haben einen sehr guten Korrosionswiderstand,
unter anderem im Meerwasser und nicht-oxidierenden Auflösungen, ist
für Schiffs- und Maschinenbau also sehr geeignet und könnte in
Deutsch Ost-Afrika vorhanden gewesen sein.
Derjenige der die Analyse vorgenommen hat aber schliesst ein höhere
Konzentration von Nickel aus, das wäre bei der Analyse aufgefallen und
sicherlich erwähnt worden. Ausserdem wurden die Ergebnisse nicht auf 100%
normiert. Silizium wäre möglich..
Fragen haben Sie jetzt reichlich, ich hoffe, dass sie mir mit ihren
Antworten weiterhelfen können.
Antworten können sie mir via info@rokerspartij.nl oder via Money-Trend.
Vielleicht kann ich Ihnen schon im nächsten Artikel mehr erzählen.
Dann werde ich auch versuchen, eine
Einschätzung zu machen, wie viele Stempel in meiner Sammlung fehlen.
Ich danke Geertje
Bakelaar, Elke Bannicke, jeggy, Claus-Peter Meyer, Peter Schlobach, Thomas-canadian-coins
und Volker Weege.
(*1) Rudolf Ritter: Das Kriegs-Notgeld in
Deutsch-Ostafrika (1915-1917). Numismatisches NachrichtenBlatt (NNB), Juni
2002, S.211-217.
(*2) (EK) Dr. Erich Krenkel: Bericht über die
Einrichtung einer Gouvernamentsmünze in Tabora, 10-7-1917,
Bundesarchiv-Berlin, Barch, R2/41879, Bl. 34-40..
(*3) Dr. Peter Schlobach: Das Deutsche
15-Rupien-Goldstück, Money-Trend, ?, S. ?. www.moneytrend.at, Fachartikel.
(*4) (EB) Ernst Balke: Die Notmünzen von
Deutsch-Ostafrika, Money-Trend, mt 3/88, S. 10-18.
(*5) Dr. Ing. F. Schumacher: Die Prägung von
Kriegsmünzen in Deutsch-Ostafrika, Metall und Erz, Heft 7, 8 april 1918.
(*6) Dr A. Krenkel (Nach Mitteilungen von): Kriegsgeld
von Deutsch Ost-Afrika, Berliner Münzblätter, No. 197, Mai 1918, S.
243-244.
(*7) F. Schumacher, Der Goldschatz von Tabora im
ehemaligen Deutsch- Ostafrika, Geldgeschichtliche Nachrichten, Nr. 33, Januar
1973
(*8) Günter Schön / Gerhard Schön: Kleiner Deutscher
Münzkatalog 2003.
(*9) Hasso Moesta und Peter Robert Franke: Antike Metallurgie und
Münzpragung, S 148-149.
(*10) Rudolf Ritter: Das Kriegs-Notgeld in Deutsch-Ostafrika (1915 - 1917),
Numismatisches NachrichtenBlatt (NNB) juni 2002, S. 211-217.
(BM) Bode Museum, Sammlung.
(EB) Ernst Balke (4).
(EK) Erich Krenkel (6).
(FS) Friedrich Schumacher (5).
(J14) 14. Auflage der Jaeger-Katalog 1987, übernommen von (EB).
(J15) 15. Auflage der Jaeger-Katalog 1991.
(J16) 16. Auflage der Jaeger-Katalog 1997.
(KM94) Krause-Mishler Weltkatalog 1994.
(KM06) Krause-Mishler Weltkatalog 2006.
(Mi) Michel Münzen-Katalog Deutschland 2002.
(MP) Münzen & Papiergeld, Juli/August 2004, S.104.
(MT) www.moneytrend.at,
klick: Spezial . Money-Trend 07-08/2006, S. 22 u.w.
(NF1) www.numismatikforum.de, klick Suchen, Suchabfrage:
Heller, Forum: Deutsches Reich, klick Suchen, klick Deutsch Ost-Afrika
Notmünzen Tabora bestimmen 20 Heller, Antwort Jeggy.
(RR) Rudolf Ritter (10).
(Sch) Schön (8).
(Yeo) R.S. Yeoman: A Catalog of Modern World
Coins, Fifth edition, 1962.
© 2006, Kees Uitenbroek.